Coronavirus beeinträchtigt die globale Containerlogistik

Aufgrund von Kapazitätsstreichungen verschärfen sich die Probleme in den interkontinentalen Lieferketten

Coronavirus beeinträchtigt die globale Containerlogistik Bild: Hong Kong Maritime and Port Board

Fast jede zweite Abfahrt der Containrreedereien von Asien nach Nordeuropa wurde zuletzt aufgrund des Coronavirus in China gestrichen. Darüber hinaus deuten die Abfahrtspläne der Reedereien und Kundenbuchungen darauf hin, dass weitere 17 Dienste in den nächsten vier Wochen ausfallen werden.

Es wird erwartet, dass der Kapazitätsabbau in den acht Wochen ab dem chinesischen Neujahrsfest rund 700.000 TEU erreichen wird, was weitaus höher ist als die 340.000 TEU, die in der gleichen Zeit im Vorjahr reduziert wurden.

Die Kapazitätsverringerungen auf anderen Routen sind für die globalen Lieferketten in ähnlicher Weise drastisch. Alphaliner schätzt, dass die Asien-Mittelmeer-Route etwa 290.000 TEU einbüßt, während 680.000 TEU aus dem Transpazifikraum abgezogen werden.

„Während die Arbeit in China nach den verlängerten dreiwöchigen Ferien langsam wieder aufgenommen wird, hat sich die Containernachfrage nur langsam erholt. Die Auslastung der Schiffe bleibt daher trotz der vielen stornierten Abfahrten gering“, stellte Alphaliner in seinem letzten Wochenbericht fest.

In einem Bericht von Anfang Februar wurde davor gewarnt, dass das Coronavirus das Container-Ladevolumen in den chinesischen Häfen – einschließlich Hongkong – im ersten Quartal 2020 um mehr als 6 Mio. TEU verringern wird. Daten der in Kopenhagen ansässigen Sea-Intelligence darauf hin, dass das Coronavirus den Linienreedereien jede Woche mit bis zu 350 Mio. USD an entgangenen Einnahmen belastet.

www.alphaliner.com; www.fracht.com

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