Bahnstrom: CombiNet für maximal 200 Euro je MWh

Der Verein plädiert für die Schaffung wirksamer Abhilfen und marktstabilisierender Maßnahmen für System und Nutzer.

Bahnstrom: CombiNet für maximal 200 Euro je MWh Bild: Pixabay

CombiNet und seine Mitgliedsbetriebe appellieren an die national und international politisch Verantwortlichen rasch und nachhaltig dämpfend auf die Dynamik am Bahnstrommarkt einzuwirken und einen maximalen Strompreis von etwa 200 Euro je MWh am Markt spürbar zur Verfügung zu stellen. Das sei für die wirtschaftliche Existenz des Kombinierten Verkehrs gerade noch vertretbar, schreibt der Verein im aktuellen Newsletter.

Die Verlagerung von Verkehren von der Straße auf die Schiene ist in vielen Ländern und vor allem auch in Österreich ein ganz wesentliches Element der Verkehrs- und Umweltpolitik. Ein um 70 Prozent geringerer Einsatz von fossilen Brennstoffen im Vergleich zu entsprechenden, durchgehenden Straßentransporten, circa 80 Prozent Einsparungen in den CO2-Emissionen oder auch die deutliche Entlastung am Arbeitsmarkt für Lkw-Fahrer sind nachhaltige Belege dafür.

Diese gute Ausgangsposition wird derzeit massiv durch die aktuelle Preisproblematik am Bahnstromsektor in Frage gestellt. Die Mitgliedsunternehmen im Verein CombiNet werden europaweit mit einer noch nie da gewesenen Preissteigerung bei Bahnstrom konfrontiert. Preiserhöhungen von 300 bis 1.000 Prozent in manchen Mitgliedsländern der EU sind dabei keine Ausnahme.

Viele Unternehmen der Branche sind kleinere und mittelständische Betriebe, für die es unmöglich ist, diese massiven Kostensteigerungen selbst zu schultern. Und die Transportkunden sind zusehends nicht mehr bereit und auch durch eine sich absehbar eintrübende Konjunktur auch gar nicht mehr in der Lage, solche Kostensteigerungen zu akzeptieren, zumal sie im konkurrierenden Straßengüterverkehr damit nur in eingeschränktem Maße konfrontiert sind.

Damit wird die Wettbewerbssituation des Kombinierten Verkehrs und letztendlich auch jene des gesamten Schienengüterverkehrs massiv gefährdet. Zugbetreiber sind gezwungen, einzelne Relationen aus Kostengründen einzustellen, Spediteure überlegen Alternativen auf der Straße, Terminalbetreiber klagen über überfüllte Terminals und völlig unplanbare und dadurch auch kostspielige Betriebsabläufe.

„Es muss sichergestellt werden, dass die Unternehmen, die sich der Umsetzung der verkehrs- und klimapolitischen Ziele verschrieben haben und dafür tagtäglich mit ihrer eigenen Leistung eintreten, durch realitätsfremde Marktmechanismen nicht noch bestraft und vielfach in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht werden“, fordert der Verein CombiNet.

www.combinet.at

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