Heimische Transporteure drängen auf eigenen Gewerbediesel

Nach einer leichten Entspannung im August und vor der geplanten CO2-Bepreisung steigen die Dieselpreise wieder rasant.

Heimische Transporteure drängen auf eigenen Gewerbediesel Bild: WKÖ

„Für die heimischen Transportunternehmen ist der Treibstoffpreis völlig unberechenbar geworden“, sagt Markus Fischer, Obmann des Fachverbands Güterbeförderung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Aus diesem Grund fordert er das Aussetzen der CO2-Bepreisung, bis sich die Preise wieder auf einem akzeptablen Niveau stabilisiert haben.

„Sollte die Regierung an ihrem Plan festhalten und die CO2-Bepreisung dennoch mit 1. Oktober einführen, dann verteuert das den Diesel erneut um 8,9 Cent je Liter. Die Transportbranche ist davon besonders betroffen, zumal Treibstoffkosten einen wesentlichen Anteil der betriebswirtschaftlichen Gesamtkosten ausmachen. Es muss hier Kompensationen geben“, erklärt Markus Fischer.

Konkret fordert der Fachverbandsobmann Klarheit, was die angekündigten Maßnahmen für Härtefälle betrifft. Zwar sei für diese eine sogenannte Abmilderung von besonderen Mehrbelastungen vorgesehen, allerdings gebe es bis auf ein äußerst knapp bemessenes Budget keinerlei Anhaltspunkte, wie diese aussehen werde.

„Wir benötigen in jedem Fall simple und vor allem rasche Lösungen“, sagt Markus Fischer. Der Fachverband Güterbeförderung spricht sich deshalb für die Einführung eines Gewerbediesels aus. Denn Transportunternehmen müssten die durch die CO2-Bepreisung zusätzlich anfallenden 8,9 Cent je Liter vom Staat refundiert bekommen. Dies auch deshalb, weil es sinnvoll einsetzbare Alternativen zu Diesel noch nicht gibt.

Auch die Infrastruktur für einen Umstieg auf Elektro- oder Wasserstoff- Fahrzeuge sei noch keineswegs ausreichend vorhanden. „Und es fehlt zusätzlich an den finanziellen Mitteln für die Anschaffung solcher Fahrzeuge. Durch die massiven Teuerungen und die wirtschaftliche Lage der letzten Jahre haben die Unternehmen derzeit keinen Spielraum für Investitionen“, sagt Markus Fischer.

Das Güterbeförderungsgewerbe umfasst 12.000 konzessionierte Unternehmen sowie Kleintransporteure und ist Arbeitgeber für insgesamt zirka 80.000 unselbständig Beschäftigte. Zwei Drittel aller Güter in Österreich werden auf der Straße transportiert, vor allem die ersten und die letzten 80 Kilometer jeder Lieferung.

www.wko.at

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