Die beiden österreichischen Frachtumschlagzentren Cargo Center Graz (CCG) und Ennshafen erfüllen hohe Maßstäbe. Das bestätigt das bislang dritte europäische GVZ-Ranking, welches im Abstand von jeweils fünf Jahren durch die Deutsche GVZ-Gesellschaft mbH (DGG) erstellt wird. Demnach hat sich das Cargo Center Graz von Platz 18 (2015) auf Platz 9 (2020) verbessert. Ennshafen ist erstmals auf Platz 17 unter den Top 20 in Europa dabei.
Auffallend bei den Ergebnissen ist auch, dass sich die europäische „GVZ-Landschaft“ dahingehend weiterentwickelt hat, dass sich mehr Länder unter den 10 besten GVZ befinden. Während in der Vergangenheit italienische und deutsche Standorte die Top 10 dominierten, sind jetzt Italien, Deutschland, Spanien, Polen und Österreich vertreten. Die Plätze 1-3 belegen Bremen, Quadrante Europa Verona und Nürnberg (siehe unten).
Die GVZ-Logistikstandorte in Europa obliegen alle zunehmend den Auswirkungen der logistischen Trends, die aktuell Themen wie „Digitalisierung“, „Fachkräftemangel“ und „Nachhaltigkeit in den Supply Chains“ umfassen. Aus der Studie geht zudem hervor, dass die GVZ-Standorte überall in Europa eine sehr hohe Bedeutung für ihre Regionen haben.
Bei den Analysen der GVZ-Entwicklungsstände zeigt sich, dass sich diese in den vergangenen Jahren europaweit deutlich erhöht haben. Vor allem die Entwicklung der eigenen Güterverkehrszentren wird durch die Standortverantwortlichen als sehr positiv eingeschätzt.
Ausdruck dieser positiven Entwicklung sind unter anderem hohe Beschäftigtenzahlen sowie zahlreiche Dienstleistungseinrichtungen. Darüber hinaus positionieren sich die Güterverkehrszentren durch ihre hohe Zentralität und oftmals trimodale Verkehrsanbindung erfolgreich am Logistikmarkt. Auch die damit einhergehende (intermodale) Vernetzung der GVZ-Standorte gewinnt an Bedeutung. Die Güterverkehrszentren profitieren zusätzlich von Rückenwind durch die vielen neuen City-Logistik-Projekte in den urbanen europäischen Regionen.
Auf der Minus-Seite stehen fehlende Erweiterungsoptionen welche die Entwicklung an einigen Standorten hemmen, sowie der Fachkräftemangel. Erstmals wurden auch Risiken durch Klimaauswirkungen umfassend thematisiert und bestätigt. Des Weiteren sind die negativen Auswirkungen der bestehenden Handelskonflikte sowie der Brexit als mögliche Risiken erkannt worden.