Das größte Problem beim Einsatz des intermodalen Güterverkehrs seien schlichtweg die Kosten: „99 Prozent der Betriebe können aufgrund kleiner Beförderungsmenge nicht kostendeckend auf der Schiene transportieren. Will die Poltik mehr Wirtschaftsverkehr auf die Schiene bringen, braucht es hier eine vernünftige Unterstützung für KMUs“, fordert Davor Sertic, Spartenobmann Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Wien.
Ein finanzierbarer intermodaler Verkehr hilft, die Klimaziele zu erreichen und dem Lkw Fahrermangel entgegen zu wirken. „Den großen Vorteil bieten dann auch die kürzeren Umläufe von der Spedition zum Güterterminal – im Idealfall emissionsfrei. Statt Fahrten quer durch Europa, geht es für die Fahrer dann von Korneuburg nach Inzersdorf. Und am Abend sind sie wieder zuhause bei der Familie“, argumentiert Davor Sertic.
Künftig sollen Waren verstärkt mittels Schiene und Wasser in die Metropolregion Wien kommen und anschließend über die Straße feinverteilt werden. Gerade für die regionale Kleinverteilung ist deshalb ein Infrastrukturausbau nötig.
„Wien wächst ständig. Wir werden nicht zu jedem Supermarkt oder Blumenladen Gleise legen können. Wenn wir künftig emissionsfrei fahren wollen, brauchen wir dafür auch Straßen. Umso wichtiger ist es, dass der Wiener Autobahnring geschlossen und der Weg für den Lobautunnel freigemacht wird“, so der Spartenobmann.
Dennoch muss auch die Schieneninfrastruktur deutlich ausgebaut werden. In einer Umfrage der WK Wien unter Unternehmen, wünschte sich die Hälfte mehr Güterterminals um flexibler zu sein. Davor Sertic: „Einerseits muss in Österreich das Netz an Güterterminals engmaschiger werden, andererseits benötigt es auch eine europaweite Initiative, um vor allem den Export nachhaltiger zu gestalten.“