Seit Jahren ist das Engagement der Bundesländer Kärnten, Steiermark, Salzburg und Oberösterreich um die Aufnahme der Tauern-Pyhrn-Schober-Achse in das erweiterte Kernnetz TEN-T (Trans-European-Network-Transport) groß. Kürzlich wurde von Seiten der EU erstmals ein Westbalkan-Transportkorridor im Zuge der TEN-T Erweiterung ins Spiel gebracht.
Diese Westbalkan-Transportachse knüpft an das Bestandsnetz in Süddeutschland an und führt in Österreich über die Tauern- und die Pyhrnachse weiter in den europäischen Süden. Der Korridor verbindet in der Folge Salzburg, Oberösterreich, Kärnten, Steiermark, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Griechenland und Zypern.
„Die neue TEN-T-Verordnung steht in Bälde bevor. Ich bin guter Dinge, dass EU-Rat und EU-Parlament dem Vorschlag der Kommission folgen werden. Dadurch wird auch ein Fundament für eine Kofinanzierung bei wichtigen infrastrukturellen Ausbaumaßnahmen gelegt“, berichtet Oberösterreichs Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.
Für Oberösterreich aber auch für Kärnten, Salzburg und die Steiermark wäre die Unterstützungsfinanzierung der EU bei wichtigen Schienenbauvorhaben, wie etwa dem Ausbau der Pyhrnbahn oder dem Bosrucktunnel gewinnbringend.
„Durch die Pläne der Europäischen Union, hochrangige Verkehrswege in den Westbalkan auszubauen führt kein Weg an der Attraktivierung der Pyhrnbahn-Strecke vorbei“, ist sich Günther Steinkellner sicher.
Nach und nach wird die Kapazität auf der Pyhrn-Strecke erweitert. Die in der Planung befindliche Verdoppelung der Gleise zwischen den Bahnhöfen Hinterstoder und Pießling-Vorderstoder bringt mehr Platz für Personen- und Güterzüge und damit auch attraktivere Reisezeiten. „Mit der finanziellen Unterstützung der EU zum Ausbau der Korridore hoffe ich, dass weitere Attraktivierungsmaßnahmen auf der Pyhrn- aber auch der Summerauerbahn gesetzt werden können“, sagt Günther Steinkellner.
Bereits durch die seit 2019 paktierte OÖ Infrastrukturoffensive werden nicht nur Streckenabschnitte auf den aktuellen Stand der Zeit gebracht, sondern auch zahlreiche Bahnhöfe beispielsweise entlang der Pyhrn-Strecke attraktiviert und modernisiert. So wird im Frühjahr dieses Jahres der Baustart für die Modernisierung des Bahnhofs Kremsmünster eingeleitet. Im Jahr 2024 soll auch der Bahnhof Micheldorf umfangreich modernisiert werden.