Das zweite Quartal 2020 war zweifellos eines der herausforderndsten in der Geschichte der Wabrer’s Group. Infolge der pandemiebedingten restriktiven Maßnahmen in ganz Europa ging die Nachfrage nach Straßentransporten am Ende des ersten Quartals 2020 um 30-40 Prozent zurück. Auch der April und der größte Teil des Mai waren von diesem ungünstigen Umfeld geprägt. Trotz einer leichten Verbesserung ist das Aufkommen noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt.
Die Geschäftsführung leitete außerordentliche Maßnahmen ein, darunter umfassende Kostensenkungen und die Stilllegung von mehr als 1.000 Lkw, etwa ein Drittel der internationalen Flotte. Infolgedessen ist es Waberer’s gelungen, die Bruttomarge und die EBITDA-Marge im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 nicht nur zu halten, sondern zu verbessern.
Das Unternehmen hat zudem beschlossen, das zugrunde liegende Geschäftsmodell im Segment Internationaler Transport zu ändern, das mit 1. Juli 2020 eingeführt wurde. Das zuvor verwendete „Taxi“-Modell optimierte die Abstimmung zwischen Lkw und Aufträgen zentral auf der Grundlage des Standorts der Lkw und der aktuellen Lage des Auftragsbuchs zum Zeitpunkt der Optimierung. Dieses Modell war mit Unsicherheiten hinsichtlich der Einnahmequellen und der Auslastung der Lkw verbunden und stützte sich stark auf den Spot-Transportmarkt, der eine geringere Rentabilität aufwies und daher nach und nach aufgegeben werden soll.
Stattdessen wurde ein „Handelsweg“-Modell eingeführt, das sich auf Vertragskunden und wiederkehrende Aufträge stützt und die Haupthandelsrouten innerhalb der EU bedient. Die Geschäftsführung hat im Juni mit der Durchführung der Änderung des Geschäftsmodells begonnen und ist entsprechend der ursprünglichen Erwartungen vorangekommen.
„Eine vollständige Umstellung erfordert jedoch Zeit, und wir gehen jetzt davon aus, dass diese bis Ende des Jahres abgeschlossen sein wird. Ich bin zuversichtlich, dass sich das Segment Internationaler Transport durch die Änderung das Geschäftsmodells zu einem kundenorientierteren, konzentrierteren, stabileren und margenstärkeren Geschäft entwickeln wird“, ist Barna Erdélyi, CEO von Waberer’s International, überzeugt.
Entwicklungen Q2/2020:
- Der Umsatz sank im zweiten Quartal 2020 um 33,1 Prozent auf 115,5 Mio. Euro aufgrund von Covid-Effekten und der Verringerung der Größe der Lkw-Flotte im Segment Internationaler Transport, und wurde teilweise ausgeglichen durch das Wachstum durch erfolgreiche Kundenakquisitionen im Segment Regionale Kontraktlogistik
- Das wiederkehrende EBITDA sank im Jahresvergleich um 27,5 Prozent auf 8,7 Mio. Euro aufgrund des Umsatzrückgangs, während sich die EBITDA-Marge um 0,6 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent verbesserte, was auf außerordentliche Maßnahmen zurückzuführen ist, die zu deutlichen Kosteneinsparungen führten
- Das wiederkehrende EBIT blieb trotz des krisenbedingten Rückgangs von Umsatz und EBITDA stabil bei -5,9 Mio. Euro
- Der wiederkehrende Nettogewinn verringerte sich auf -14,6 Mio. Euro infolge eines niedrigeren EBIT und nicht liquiditätswirksamer Wechselkurseffekte in Höhe von 5,8 Mio. Euro.
Das Management rechnet damit, dass - die Rückkehr zum Vorkrisen-Aufkommen auf dem Euroopäischen Langstreckentransportmarkt nur langsam vorangeht;
- obwohl der Volumenrückgang auf dem heimischen Logistikmarkt nicht so stark war wie auf dem Europäischen Transportmarkt, die Nachfrage in den nächsten Quartalen gedämpft bleiben wird;
- sich Waberer’s in diesem Umfeld weiterhin auf Rentabilität, Cash-Generierung und Schuldenabbau konzentrieren wird, indem das Geschäftsmodell geändert und die Flottengröße im Segment Internationaler Transport reduziert wird, während sich das Unternehmen darauf konzentriert, Marktanteile im Segment Regionale Kontraktlogistik zu gewinnen.
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