Verlagstätigkeit im Dienst der österreichischen Exportwirtschaft

Der Titel zu diesem redaktionellen Beitrag klingt trocken. Aber er bringt die Tätigkeit des Kitzler Verlages auf den Punkt. Das Wiener Traditionsunternehmen unterstützt heimische Wirtschaftstreibende bei allen komplexen Tätigkeiten rund um den Außenhandel und glänzt dabei mit großer Kompetenz in den Bereichen Zoll- und Gefahrgutrecht.

Verlagstätigkeit im Dienst der  österreichischen Exportwirtschaft Bild: Die grüne Farbgebung i(siehe unten) ist das Markenzeichen der Fachliteratur und Seminarunterlagen des Kitzler Verlages.

WIEN. Bücher, Druckwerke (Formulare, Etiketten), Fachseminare und Inhouse-Schulungen für Außenhandel, Zoll, Transport und Gefahrgut sind seit bald 100 Jahren die Spezialität des Kitzler Verlages. Dabei geht das Unternehmen mit Firmensitz am Gründungsstandort in der Uraniastraße 4 im 1. Wiener Gemeindebezirk stets mit der Zeit. So gibt es mittlerweile eigene Portale im Internet und Blog-News für die webbasierte Übermittlung von sachdienlichen Informationen in den genannten Themenfeldern. Damit positioniert sich das 15-köpfige Team unter der Leitung von Geschäftsführer MMag. Walter Löffler als führender Anbieter von Fachliteratur und Schulungen in Segmenten mit besonders hohen Anforderungen. Dazu zählt auch die Tätigkeit als exklusiver österreichischer Verkaufsagent der IATA-Literatur im Bereich Gefahrgut.

Aktuell verzeichnet der Kitzler Verlag eine besonders starke Nachfrage nach Seminaren für die Ausbildung von zertifizierten Zollfachkräften gemäß den Vorgaben des Normungsinstituts Austrian Standards. Dabei erhalten die Teilnehmer das geistige und fachspezifische Rüstzeug für die Ausübung von Berufsfunktionen im Außenhandel. Am Ende der Kurse steht die Absolvierung der Prüfung zur Zollfachkraft, wobei dieser Part in der Verantwortung von externen Experten liegt. Die meisten Teilnehmer absolvieren die externe Prüfung zur Zollfachkraft – und das erfolgreich!

Das Unternehmen als solches erhebt den Anspruch der Marktführerschaft im Segment der Fachliteratur, Seminare und Lehrgänge für sämtliche Themenbereichen des Zoll-, Außenwirtschafts- und Transportrechts. „Unsere Geschäftspartner aus der verladenden Wirtschaft und aus der Logistikbranche benötigen gut ausgebildete Mitarbeitende zur Sicherstellung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit“, betont Walter Löffler im Gespräch mit der Österreichischen Verkehrszeitung. Damit bezieht er sich auf aktuell rund 20.000 Kunden, wobei sich der Bogen von Krankenhäusern mit Bedarf an Etiketten über Weinhändler (Formulare) bis zu den Top-500-Unternehmen mit vielfältigen Bedürfnissen spannt. Dazu kann auch das vom Kitzler Verlag seit zwei Jahrzehnten im zweijährigen Intervall herausgegebene „Österreichische ADR Handbuch“ zählen.

Seit 1. Mai 2019 sind für das externe und interne Unionsversandverfahren Zollplomben zu verwenden, die die Erfordernisse des Artikel 301 Abs. 1 UZK-IA erfüllen. In Österreich werden als besondere Verschlüsse Kabelplomben verwendet, welche mit der EORI Nr. und Idf. Nummer versehen sind. Auch deren Vermarktung erfolgt durch den Kitzler Verlag, was Walter Löffler in der Überzeugung bestärkt, „dass wir in Österreich der Nummer-eins-Ansprechpartner für Informationen und Problemlösungen in den Themenbereichen Außenhandel, Zoll, Gefahrgut, Transport (CMR-Drucksorten) sind“. Importeure und Exporteure könnten sich auch in Zukunft auf das Know-how seiner Kollegenschaft verlassen. So handele es sich zum Beispiel bei Verkaufsleiter Wolfgang Goeth um einen gelernten Spediteur, dem die Ansprüche in der Transport- und Logistikbranche geläufig seien.

Johann A. Kitzler gründete 1923 zusammen mit seiner Gattin Philomena den Kitzler Verlag an der Geschäftsstelle Uraniastraße 4, 1010 Wien. Er druckte und vertrieb Zollformulare und –dokumente. Außerdem unterstützte er das Hauptzollamt Wien im Bereich der Druck- und Vertriebsagenden von Formularen. Von Anbeginn an wurden Abonnements des Österreichischen Zolltarifs (mitsamt den begleitend erschienenen Erläuterungen, Erklärungen…) vom Kitzler Verlag verwaltet und vertrieben. Hersteller des Zolltarifs war die Österreichische Staatsdruckerei, der Kitzler Verlag der erste Vertreiber dieses Druckwerkes. Noch heute wird das Abo des Österreichischen Zolltarifs (Verlag Österreich) auch über den Kitzler Verlag vertrieben.

Johann A. Kitzler führte seinen Verlag bis zu seinem Tod im Jahre 1962, danach seine Witwe Philomena Kitzler. Der Besitz des Verlags ging aufgrund der Kinderlosigkeit der Familie Kitzler über an Dkfm. Christine Stein (geb. Faulhaber), Tochter des späteren Teilhabers Rechtsanwalt Dr. Faulhaber. Heute befindet sich der Verlag im Besitz der Familie Löffler. Von Mitte der 1970er Jahre hatte der Kitzler Verlag eine Außenstelle in der Schnirchgasse, 1030 Wien, im Gebäudekomplex des neu errichteten Zollamtes. Stempelmarken und Formulare wurden verkauft.

2002 wurde aus Verlag J. A. Kitzler die Kitzler Verlag Ges. m .b. H. und seit 1. Oktober 2002 ist MMag. Walter Löffler Geschäftsführer des Unternehmens. Unter seiner Führung passt der Kitzler Verlag seine Produkte laufend den jeweiligen Erfordernissen der Zeit an. Dabei versteht man sich nach wie vor als Servicestelle für die österreichische Wirtschaft sowie als Verbindungsglied zu deren Entscheidungsträgern.

Technologische Entwicklungen, wie die Umstellung des handschriftlich dokumentierten (Waren-)Verkehrs auf elektronische Datenerfassung, wurden vom Kitzler Verlag nicht nur berücksichtigt sondern auch mit gestaltet. Formulare und Druckdokumente wurden und werden für österreichische Unternehmen in der Form angeboten, die nötig und der Zeit entsprechend sind. So sind einige Dokumente mittlerweile auch von der Kitzler Verlag Homepage downloadbar. Es gibt eine Online-Gefahrgut-Plattform, weitere elektronische Produkte werden entwickelt.

Das Buchsortiment des Kitzler Verlages wächst ständig. Begannen die Schriftwerke mit Erläuterungen zum Zolltarif, wird heute Fachliteratur zu Spezialthemen des Transportes, Ladungssicherung, Außenhandel, Steuer, Gefahrguttransport bis hin zu Chemie und juristischen Fragestellungen in verschiedenen Formen angeboten. In den 1990er Jahren wurde die Idee geboren, zusätzlich zu den Druckwerken Seminare anzubieten um dem breiten Kundenstamm zusätzlich Hilfestellungen bereitzustellen. Vortragende waren und sind Top-Fachleute aus entscheidungstragenden Stellen in Ministerien, Kammern, Unternehmen, die ihr Fachwissen in erster Linie für den Praktiker in Österreichs Wirtschaft aufbereiten und weiterleiten.

Die Seminare decken die Themenbereiche Zoll, Außenahndel, Transport und Gefahrgut ab, und dieser Bereich des Verlages ist, nicht zuletzt aufgrund der Bedürfnisse der Unternehmungen nach ständiger Weiterbildung der Mitarbeiter und der komplexen wirtschaftlichen Anforderungen stetig wachsend. In Anbetracht dieser Tatsache entwickelte der Kitzler Verlag Österreichs ersten Zoll-Lehrgang und gestaltet Österreichs größten Zolltag. Nicht zu vergessen die Grund- und Weiterbildung von Gefahrgutbeaufragten. Mitte der 1990er Jahre wurde ebenfalls die Notwendigkeit erkannt Piktogramme, Etiketten, Aufkleber und Formulare für den Gefahrguttransport bereitzustellen und anzubieten. Daraus hat sich bis heute ein wichtiges Unternehmensstandbein entwickelt.

JOACHIM HORVATH

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