Verkehrswirtschaft drängt auf Förderung alternativer Technologien

NoVA-Ausweitung und CO2-Bepreisung könnten die Branche bis 2030 mit Mehrkosten von 10,3 Mrd. Euro belasten.

Verkehrswirtschaft drängt auf Förderung alternativer Technologien Bild: Migros

„Die Mobilitätsbranche ist wieder optimistischer – auch wenn wir es mit einigen Hürden wie dem Arbeitskräftemangel, Lieferengpässen und steuerlichen Mehrbelastungen zu tun haben“, sagte Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), bei einem Pressegespräch in Wien.

Was die Stimmung der Branche trübt, sind die zu erwartenden Mehrkosten in Form von Steuern. Zwischen 2022 und 2030 drohen den Unternehmen Mehrbelastungen in Höhe von 10,3 Mrd. Euro: 4,3 Mrd. Euro davon entfallen auf die Ausdehnung der NoVA auf Lkw unter 3,5 Tonnen, rund 6 Mrd. Euro auf die CO2-Bepreisung, die im Zuge der ökosozialen Steuerreform eingeführt wird.  

Aus diesem Grund seien Begleitmaßnahmen zur ökosozialen Steuerreform notwendig. „Jeder Unternehmer muss die Soll- und Habenseite einigermaßen ausgeglichen haben, sonst geht das nicht lange gut. Das heißt, solange Wassersstoff-Lkw noch das Drei- bis Vierfache eines Diesel-Lkw kosten und somit noch nicht wirtschaftlich sind und es auch sonst wenig klimaneutrale Alternativen gibt, brauchen wir Kompensationen für die Mehrbelastung“, fordert Alexander Klacska.

Vor allem sollten die für CO2-Steuern bezahlten Mittel zweckgebunden werden und in die Förderung alternativer Antriebe wie zum Beispiel Wasserstoff oder E-Fuels fließen. „Wichtig ist, dass wir technologieoffen an das Thema herangehen. Die Zukunft der Antriebe wird bunt“, betont Alexander Klacska. 

Als Vorbild nennt der Spartenobmann Deutschland: Dort gibt es sowohl eine Förderung für moderne, schadstoffarme Euro VI-Lkw als auch eine Stilllegungsprämie für ältere Trucks. Zusätzlich wird der Einsatz von Wasserstoff im Nutzfahrzeugbereich inklusive der Betankungsinfrastruktur großzügig gefördert. Alexander Klacska: „Deutschland ist uns im Bereich Wasserstoff um einiges voraus. Hier sollten wir uns ein Beispiel nehmen.“ 

In der aktuellen Konjunkturumfrage nennt jedes vierte der insgesamt 158 befragten Unternehmen aus dem Bereich Transport und Verkehr den Mangel an Arbeitskräften als primäre Behinderung der Geschäftstätigkeit. In Österreich gibt es laut WKÖ-Berechnungen aktuell rund 8.000 offene Stellen für Fahrer, die nicht besetzt werden können. 

www.wko.at

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