Das Eisenbahnverkehrsunternehmen TX Logistik AG (TXL) prüft derzeit Möglichkeiten für eine neue Intermodal-Verbindung von Oradea in Rumänien nach Deutschland ins Rhein-Ruhr-Gebiet. Während einer Präsentationsveranstaltung mit rund 100 Teilnehmern im Terminal des nahe der ungarischen Grenze gelegenen Oradea wurden dazu erste Gespräche mit Vertretern aus Spedition und Logistik sowie weiteren rumänischen Wirtschaftsbranchen geführt.
„Wir sehen auf der West-Ost-Achse noch beträchtliche Wachstumschancen für intermodale Verkehre“, sagt Berit Börke, Vorstand Vertrieb (CSO) von TX Logistik. „Speziell Rumänien ist für neue Verbindungen nach Westeuropa ein Markt mit Potenzial.“
Seit dem Frühjahr 2018 betreibt das Eisenbahnlogistikunternehmen eine Verbindung als offenes Zugsystem mit fünf Rundläufen pro Woche zwischen Köln und dem rumänischen Curtici. Auf der Strecke werden überwiegend Megatrailer transportiert.
Auf großes Interesse der Teilnehmer stieß in Oradea das Umschlagsystem NiKRASA, mit dem sich nicht kranbare Sattelauflieger mittels einer Positionierungshilfe und einer Verladeadapter auf die Schiene verladen lassen. „Wir haben derzeit rund 150 NiKRASA-Adapter auf verschiedenen Relationen in ganz Europa im Einsatz“, erläuterte Stefano Noseda, Regional Director Italy & Southern Europe Sales von TX Logistik. in Osteuropa sind so gut wie keine kranbaren Trailer unterwegs.
Im Terminal Intermodal Vest in Oradea konnten sich die Teilnehmer davon überzeugen, wie einfach sich mit dem Adaptersystem roadrailLink (r2L) auch leichte Nutzfahrzeuge auf die Schiene setzen lassen. Bei dem System, das einen Standard-Taschenwagen zum Autotransportwaggon umfunktioniert, handelt es sich um einen von Vegatrans und KässbohrerTransportTechnik entwickelten Ladungsträger, der mit mobilen und verstellbaren Rampen konstruiert ist und in jedem Bahnterminal einfach mit Reachstacker oder Terminalkran verladen werden kann.
Auf einen kompletten Zug mit 16 Doppeltaschenwagen passen so 96 Kleintransporter, 64 Lkw oder 32 Sattelauflieger – auch entsprechend gemischte Ladevarianten sind möglich. Berit Börke: „Durch die gemischte Ladung ist eine sehr flexible Gestaltung möglich. Man ist nicht an einen Wagontyp gebunden, sondern kann auch innerhalb einer Zugkomposition einfach wechseln. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten, Zugsysteme zu kombinieren.“