Transportwirtschaft wünscht sich Reaktivierung von zwei ROLA-Langstrecken

Alpentransit braucht mehr Fördermittel für den Kombinierten Verkehr und Erhöhung des Gewichtslimits für kranbare Sattelauflieger auf 41 Tonnen

Transportwirtschaft wünscht sich Reaktivierung von zwei ROLA-Langstrecken Bild: WKÖ

Ein 5-Punkte-Programm für die Zukunft des Alpentransit in Österreich präsentierte die heimische Transportwirtschaft am 3. April in Wien. Dabei bekräftige Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die Forderung nach besseren Rahmenbedingungen für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene.

Allein der Ausbau der Infrastruktur – vom Brenner Basistunnel bis zum Semmeringtunnel – reiche nicht. „Es geht auch darum, diese Infrastruktur optimal nutzbar zu machen“, sagte der Bundesspartenobmann bei einem Pressegespräch. Dafür empfiehlt die Transportwirtschaft Maßnahmen zur Verbesserung des Kombinierten Verkehrs, eine Erhöhung des Gewichtslimits für kranbare Sattelauflieger, eine Harmonisierung von Fahrverboten, den Ausbau der Zulaufstrecken zum Brenner-Basistunnel sowie verbesserte Systemvoraussetzungen.

Im Bereich des kombinierten Verkehrs gelte es etwa, die Rollende Landstraße (ROLA) zwischen Regensburg und Trento wiederzubeleben. Damit könnten pro Jahr rund 100.000 Lkw zusätzlich auf die Schiene verlagert werden. Jedoch seien dafür und für die Aufrechterhaltung aller weiteren Relationen der ROLA über den Brenner (Brenner – Wörgl, Wörgl – Trento v.v.) mehr Fördermittel notwendig, erläuterte Alexander Klacska.

Angeregt werden auch mehr Fördermittel für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene auf der Donau-Pyhrn-Tauern Achse, um die Reaktivierung der Rollenden Landstraße (ROLA) Strecke Wels – Szeged v.v. zu ermöglichen und den Betrieb der ROLA auf beiden Strecken Salzburg – Fernetti v.v. und Wels – Maribor v.v. aufrecht zu erhalten. Dies hätte einen Verlagerungseffekt von bis zu 100.000 Lkw (von der Straße auf die Schiene) pro Jahr über die gesamte Donau-Pyhrn-Tauern Achse zur Folge.

Langfristies Ziel sei es jedoch, „so viele kranbare Sattelauflieger wie möglich zu haben“, sagte Alexander Klacska. Dadurch könnten Kombinierte Verkehre vereinfacht und Ladungsträger direkt auf die Bahn verladen werden.

Derzeit sind nur etwa fünf Prozent der Sattelauflieger kranbar, da es ein Gewichtslimit für Sattelauflieger von 40 Tonnen gibt. Eine Anhebung auf 41 Tonnen würde das erhöhte Gewicht dieser Fahrzeuge für die Transporteure wieder wettmachen und so das Verlagerungspotenzial auf die Schiene erhöhen.

Eine bessere Abstimmung von Fahrverboten wiederum würde dafür sorgen, „dass sich der Verkehr besser verteilt, und sich das rollende Equipment nicht länger an der Grenze staut, um dann gleichzeitig auf Städte wie Innsbruck losgelassen zu werden“, erläuterte der WKÖ-Bundesspartenobmann. Beim Ausbau der Zulaufstrecken wünscht er sich, dass auch auf deutscher Seite gut nutzbare Anschlussstrecken zum Brenner Basistunnel entstehen.

Was die Systemvoraussetzungen betrifft, fordert die Verkehrswirtschaft einerseits höhere Förderungen für regionale Anschlussbahnen. Andererseits brauche es bessere steuerliche Rahmenbedingungen. „Es ist für den Schienenverkehr nicht gerade förderlich, wenn die ÖBB eine Energieabgabe von 15 Euro je Megawattstunde zahlt, der EU-Durchschnitt für Bahnstrom aber nur 1,81 Euro beträgt“, so Alexander Klacska. Es geht ihm darum, jeden Verkehrsträger wettbewerbsfähig zu machen, „denn wir brauchen alle“.

www.wko.at

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