Transportwirtschaft fordert mehr Kapazität für den Schienengüterverkehr

Bei den Teilnehmern einer WKÖ-Veranstaltung herrschte Zuversicht, die gesetzten Klimaziele erreichen zu können.

Transportwirtschaft fordert mehr Kapazität für den Schienengüterverkehr Bild: WKO

„Sind wir in der Klimapolitik auf Schiene?“ – Diese Frage stellte Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) auf der Veranstaltung „„Klimapolitik – Fundament der Wirtschaft“ und zeigte sich zuversichtlich. Für ihn sind die Klimaziele zu schaffen, auch wenn die Herausforderung groß ist: Der Verkehrssektor muss bis 2030 laut EU-Vorgabe 7,2 Mio. Tonnen CO2 einsparen.

Großes Potenzial zur Vermeidung von CO2 ortet der Bundessparten-Obmann im Transitverkehr. Allerdings sei es dafür nötig, die Kapazitäten im Schienengüterverkehr massiv auszubauen.

„Wenn ich vom Idealwert ausgehe und 100 Prozent des Transits auf die Schiene bringen will, dann bedeutet das eine Steigerung im Schienengüterverkehr um 70 Prozent. Dafür muss die Schieneninfrastruktur massiv ausgebaut werden, auch die Anschlussinfrastruktur im Ausland“, so Alexander Klacska. Und auch bei den Förderungen im Bereich Bahn sollte neben dem Personenverkehr auch der Güterverkehr bedacht werden.

„Bei zwei Drittel unserer Transporte auf der Straße handelt es sich um Inlandsverkehr mit einem Radius von unter 150 Kilometern, 50 Prozent legen sogar weniger als 50 Kilometer zurück. Das sind die Lieferungen für den täglichen Bedarf, die kann man nicht auf die Schiene bringen“, so Alexander Klacska.

Sehr wohl seien aber Verbesserungen möglich, etwa im Bereich Fahrverbote. Derzeit müssten aufgrund von regional kleinstrukturierten Verboten Umwege gefahren werden, die einen zusätzlichen CO2-Ausstoß von 500.000 Tonnen verursachen. Den CO2-Ausstoß verringern könnte man vor allem durch die Förderung alternativer Antriebe.

Dass es eine europäische Perspektive braucht, um das Thema Klimaschutz im Verkehr effektiv anzupacken, darin stimmten alle Vortragenden der Veranstaltung überein. Staatssekretär Magnus Brunner ist außerdem überzeugt, dass Wasserstoff sowohl in der Industrie als auch im Mobilitätssektor künftig eine wichtige Rolle spielen wird.

www.wko.at

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