Es gibt mehrere Routen für eine Projektverschiffung von Paris nach Bratislava. Üblich ist ein Péniche-Transport bis Antwerpen/Rotterdam, um kostengünstig als Beiladung weiterzureisen. Doch die Anforderung an die HSL Division Projects lautete – keine Umladung.
Bei dem sensiblen Transportgut handelt es sich um einen Transformator mit 130 Tonnen Gewicht des französischen Mischkonzerns Daher, der in der Nähe von Paris eingesetzt wird. Der Transportanlass ist die Revision der Anlage in Kroatiens Hauptstadt Zagreb, um die Energieversorgung im Werk weiter sicher zu gewährleisten.
Die nachhaltige und sichere Logistiklösung des HSL-Teams in Neuenburg am Oberrhein überzeugte. Sie gewann den Auftrag für den Transportabschnitt auf der Wasserstraße südlich von Paris (nahe Fontainebleau) bis nach Bratislava in der Slowakei. Der Rücktransport ist für Ende 2024 geplant.
Für den Schiffer von MS „Sequens“ standen mehrere direkte Routen von Paris nach Bratislava zur Auswahl. Den Ausschlag gab final der Wasserstand. Dieser ließ es zu, die Route via Marne, Marne-Seitenkanal und Rhein-Marne-Kanal zu nehmen. Die Herausforderung dabei: „Die Péniche musste das Schiffshebewerk Arzviller mit einem Schrägaufzug passieren, drei Tunnel des Rhein-Marne-Kanals durchqueren sowie auf dem Weg ab Ladehafen bis zum Rhein insgesamt 143 Schleusen meistern.“
An jedem der neuralgischen Punkte kann es zu Verzögerungen kommen. Deshalb beinhaltet die HSL-Planung entsprechende Puffer bei der Umsetzung, die auch, wie in diesem Fall, eine zweimalige Verschiebung des Ladetermins verträgt. Das Schiff kam so gut durch Rhein, Main, MDK und Donau, dass der Schiffer vor der Anlieferung am Montagmorgen in Bratislava, mit seiner Frau noch ein Wochenende in Wien verbringen konnte.