ÖBB investieren rund 300 Mio. Euro in Planung und Bau des Güterterminals in Wien-Inzersdorf; Fertigstellung im Jahr 2017 geplant
Mit einer Neuordnung der Terminalstruktur erhöhen die ÖBB die Frachtkapazitäten in und rund um Wien. Am 2. August erfolgte der Spatenstich für den neuen Güterterminal Wien Inzersdorf. Der Neubau entsteht auf rund 55 Hektar, das sind etwa 40 Fußballplätze. Mit der im Jahr 2017 geplanten Inbetriebnahme werden mehrere Güterbahnhöfe in und um Wien – wie etwa der Frachtenbahnhof Wien-Nordwestbahnhof, wo ein neuer Stadtteil für Wohnungen und Büros entsteht – schrittweise aufgelassen. Die ÖBB investieren für Planung und Bau rund 300 Mio. Euro. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission kofinanziert.
Als multifunktionaler Güterterminal umfasst der neue Frachtenbahnhof nach der Fertigstellung Anlagen für den Wagenladungsverkehr, den Kombinierten Ladungsverkehr (KLV) und Gebäude für die Kontraktlogistik mitsamt den dafür erforderlichen Hochbauanlagen sowie Verkehrs- und Betriebsanlagen. Die Umsetzung des Projekts erfolgt in mehreren Etappen. In der ersten Realisierungsphase entstehen die Anlagen für den Kombinierten Ladungsverkehr (37.000 m² Containerlagerfläche) und den Wagenladungsverkehr. Die Umschlagkapazität für Container beträgt zunächst 145.000 Einheiten im Jahr mit einer bereits genehmigten Erweiterungsoption auf 270.000 Boxen per anno.
Der Terminalstandort Wien Inzersdorf liegt an der Schnittstelle der Pottendorfer Linie und der Schnellstraße S1. Damit ist der Anschluss an das vorhandene hochrangige Schienennetz und auch an das Straßennetz in alle Hauptverkehrsrichtungen gegeben, was optimierte Fahrzeiten der Güterzüge ergibt. Als wesentliche Kriterien der Standortsuche wurden die Themen Raumstruktur, Umwelt und Ökologie, erforderliche Güterkapazität, hochrangige Bahn- und Straßenanbindung sowie der Platzbedarf für die benötigten Terminalfunktionen berücksichtigt.
Die neuen Betriebsgleise befinden sich unmittelbar neben dem östlichen Gleis des ehemaligen Bahnhofs Inzersdorf-Metzgerwerke. Sie übernehmen die Funktionen der Einfahr-, Ausfahr-, und Zugbildegleise, sowie eine zusätzliche Abstellfunktion. Auch Gleisanlagen für die Zugteilung, Wagenreihung oder Wagenumstellung werden gebaut. Der Anlagenteil für den Intermodalverkehr setzt sich zukünftig aus zwei Ladegleisgruppen einschließlich den jeweils zugehörigen Straßen- und Lagerflächen für den Umschlag von Containern (Zug-LKW und Zug-Zug), Wechselaufbauten und Sattelaufliegern zusammen. Auf der Seite der Straße sind Ladehöfe mit Lkw-Laderampen vorgesehen. Auf der Seite der Schienen entsteht eine Gleisgruppe. Zusätzlich sind Abstellgleise, Containerstellplätze und diverse Klein- und Hochbauten vorgesehen. Ein Großteil der Gleisanlage wird elektrifiziert.