Scania und Sennder gründen Joint Venture

„Juna“ will die großflächige Einführung von Elektro-Lkw vorantreiben. Datenanalyse soll Elektrifizierungsstrategien optimieren.

Scania und Sennder gründen Joint Venture Bild: Sennder

Lkw-Hersteller Scania und die digitale Spedition Sennder haben ein Joint Venture unter den Namen Juna gegründet. Die Vereinbarung dazu unterzeichneten die beiden Partner schon im Mai dieses Jahres. Die EU-Kommission hat seitdem die erforderliche Genehmigung erteilt.

Das Joint Venture zielt darauf ab, die großflächige Einführung von Elektro-Lkw voranzutreiben. Dazu plant das Unternehmen, ein Pay-per-Use-Modell einzuführen. Juna mit Hauptsitz in Berlin hat von dort den Betrieb in Deutschland aufgenommen.

Laut den beiden Partnern soll für die Lkw ein garantiertes Transportvolumen durch Kunden von Sennder ermöglicht werden, indem das Joint Venture Zugang zu Spot- und Vertragstransporten über die digitale Plattform von Sennder schafft.

Das Paket umfasst neben Elektrofahrzeugen von Scania, Reparatur-, Wartungs-, Versicherungs-, Digital- und Elektroservices auch nutzungsabhängige Gebühren bei garantierter Auslastung. Durch Datenanalyse will Juna Elektrifizierungsstrategien optimieren. Das Unternehmen simuliert dazu Routen, um zu prüfen, welche davon für Elektrofahrzeuge geeignet sein können.

In einem schon gestarteten Pilotprogramm setzt ein erstes Transportunternehmen einen Juna-Elektro-Lkw mit erneuerbarer Energie ein. Er fährt bis zu zehn Mal pro Woche für einen FMCG-Konzern (Abkürzung für Fast moving Consumer Goods, Schnelldreher) und Sennder-Kunden in der Region Stuttgart in Baden-Württemberg.

Allein für den ersten Lkw besteht ein Potenzial, eine jährliche Reduktion von 93 Tonnen CO2 Emissionen zu erreichen. Daher ist geplant, den Umfang des Pilot-Programms 2024 auf Langstreckenrouten und 100 E-Lkws auszuweiten. Der Pilot nutzt bestehende öffentliche Ladeinfrastruktur in Deutschland, mit pro Kilometer vergleichbaren Kosten zu den derzeitigen Dieselkosten.

Bis 2030 will Juna 5.000 elektrische Lkw einsetzen. „Angesichts der Tatsache, dass ein Elektro-Lkw zwei- bis dreimal mehr kostet als ein Diesel-Lkw und dass 70 Prozent aller Lkw in Europa von kleinen Transportunternehmen mit weniger als zehn Lkw betrieben werden, wird die Kombination aus Junas Pay-per-Use-Angebot und der Kapazitätsauslastung von Sennder die Hindernisse für die Einführung von Elektro-Lkw effektiv abbauen“, ist David Nothacker, CEO von der Digitalen Spedition, überzeugt.

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