Der Leipziger Logistikdienstleister CargoBeamer hat am 10. Juli sein erstes eigenes Terminal in Betrieb genommen. Die Umschlaganlage in unmittelbarer Nähe zum Hafen von Calais und der Eurotunnel-Verbindung nach Großbritannien soll sich mittelfristig zu einem wichtigen Knotenpunkt für die internationalen Transportströme des Unternehmens entwickeln.
Über die innerfranzösische Route nach Perpignan nahe der französisch-spanischen Grenze werden Verkehre zum Mittelmeer und auf die iberische Halbinsel ermöglicht. Nach einer einwöchigen Startphase mit zwei Rundläufen wird die Route ab dem 17. Juli mit vier wöchentlichen Rundläufen dauerhaft bedient. Als Traktionspartner konnte Euro Cargo Rail (ECR), ein französisches Tochterunternehmen von DB Cargo, gewonnen werden.
Die Züge verfügen über insgesamt 36 Trailer-Stellplätze, welche sich aus 24 speziellen CargoBeamer-Wagen und sechs konventionellen Doppeltaschenwagen zusammensetzen. Neben Warenströmen in den Süden werden mittelfristig auch Transporte in Richtung Mittel- und Osteuropa bedient. Ab dem vierten Quartal 2021 wird daher die Linie zwischen Calais und Domodossola in Norditalien angeboten, wo CargoBeamer seit 2015 aktiv ist.
Die Terminalanlage in Calais ermöglicht zunächst den Umschlag von sechs Zugpaaren, also jeweils sechs ein- und sechs abfahrenden Güterzügen pro Tag. Hierdurch können in Summe täglich 432 Sattelauflieger abgefertigt werden. In einer zweiten Ausbaustufe, welche für das Jahr 2023 geplant ist, kann das Terminal auf eine Kapazität von zwölf Zugpaaren pro Tag erweitert werden. Der reine Umschlagvorgang mit vollständiger Be- und Entladung eines gesamten Zuges geschieht dabei in rund 20 Minuten.
„Die Eröffnung unseres ersten Terminals ist ein enorm wichtiger Meilenstein und echter Quantensprung für die Entwicklung des Unternehmens. Hier in Calais können wir unsere Technologie erstmals vollständig am Markt einsetzen und die Verlagerung von Verkehren auf die umweltfreundliche Schiene weiter stärken“, erklärt Hans-Jürgen Weidemann, CEO und Gründer von CargoBeamer.
CargoBeamer sieht den Standort als Start für ein europaweites Netzwerk aus KV-Terminals und Routen. Gleichzeitig bietet die Lage enormes Potential in Bezug auf maritime Warenströme sowie Transportketten durch den Eurotunnel nach Großbritannien. „Wir werden das Streckennetz in den kommenden Jahren weiter ausbauen, um so mehr Güterverkehr von überfüllten Straßen auf die umweltfreundliche Schiene zu bringen“, sagt Hans-Jürgen Weidemann.
Die CargoBeamer-Gruppe ist ein Logistikdienstleister im Segment „kombinierter Verkehr Straße-Schiene“ mit Sitz in Leipzig. Die eingesetzte Technologie bestehend aus patentierten Waggons, Umschlagterminals und Logistiksoftware ermöglicht, dass fast alle Standard-Sattelauflieger jeder Bauart den Zug nutzen können. Umbauten oder Verstärkungen am Equipment sowie eine Begleitung von Fahrern und Zugmaschine sind nicht nötig.
Zusätzlich zur ersten Strecke zwischen Kaldenkirchen an der deutsch-niederländischen Grenze und Domodossola in Norditalien hat CargoBeamer weitere Routen ins Programm aufgenommen. Zwischen Duisburg und dem polnischen Poznan verkehren jetzt wöchentlich drei Züge in jede Richtung.