Die Rail Cargo Group (RCG) verteidigt ihre Position als zweitgrößte Güterbahn in Europa. In 2017 bewirkte der konjunkturelle Rückenwind eine Steigerung des konsolidierten Transportaufkommens auf der Schiene um 6 Prozent auf 115,2 Mio. Nettotonnen im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings sei der Druck auf die Margen in der Logistikbranche weiterhin enorm, erläuterte ÖBB-Generaldirektor Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä bei der Bilanzpressekonferenz.
Mit dem wachsenden Angebot an Bahnlogistikleistungen in Richtung Ferner Osten und Zentralasien untermauert die RCG ihre Strategie der Internationalisierung über europäische Grenzen hinweg. Seit dem Jahr 2017 ist der ÖBB-Güterverkehr auf allen Routen der Seidenstraße aktiv. Der erste Direktzug von Chengdu nach Wien wird am 27. April im Güterzentrum Wien Süd erwartet. Für 2018 kündigte Andreas Matthä die Abwicklung von mehr als 400 Zügen auf den Routen zwischen Europa und China an.
Die Expansionsstrategie nach Asien beinhaltet auch den Aufbau neuer Verbindungen innerhalb Europas, insbesondere zu den Seehäfen, die als Logistik-Drehscheiben rasant an Bedeutung gewinnen und der RCG attraktives Potenzial für weiteres Wachstum bieten. Darüber hinaus werden neue Shuttle-Verkehre wie etwa zwischen Linz und dem Rhein-Ruhr-Gebiet implementiert sowie die Verbindungen von und zu den europäischen Seehäfen ausgebaut.
Parallel dazu läuft die Beschaffung von modernen Vectron Mehrsystemlokomotiven – zunächst für Einsätze auf den Italien-Strecken – und erhalten die Güterwagen eine Ausstattung mit GPS-Ortungssystemen. Insgesamt ist die Rail Cargo Group derzeit mit 8.720 Mitarbeitenden in 18 Ländern vertreten, in zehn davon mit eigener Traktion. Im Inland wurde die starke Position im Güterverkehr verteidigt. Der Marktanteil in Österreich liegt bei 72,9 Prozent.
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