Während 2014 in Wien noch rund 53 Mio. Pakete befördert wurden, ist diese Zahl mittlerweile um fast 80 Mio. Pakete jährlich auf 133 Mio. Einheiten angewachsen – das entspricht der 2,5-fachen Menge. Das Paketaufkommen wird in den kommenden zehn Jahren weiter deutlich ansteigen und könnte sogar bis zu 250 Mio. Stück erreichen.
„Pro Werktag werden in Wien 540.000 Pakete befördert“, erklärt Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Wien. Wenn man sie alle nebeneinander auflegt, entspricht das in etwa der Fläche von 12 Fußballfeldern. Das geht aus dem neuesten Branchenreport der Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) hervor, der alle zwei Jahre erscheint. Demzufolge erhält jeder Wiener Haushalt statistisch gesehen 112 Pakete pro Jahr, jedes Unternehmen sogar 150 Pakete.
Die Zahlen unterstreichen die Wichtigkeit der KEP-Unternehmen für die Wiener Wirtschaft. „Ohne uns wäre Wien geliefert“, erklärt Katarina Pokorny, Obfrau der Kleintransporteure. „Denn diese Unternehmen sind Grundversorger: Ohne sie würden den Apotheken Medikamente fehlen, den Supermärkten Lebensmittel, den Firmen eilige Dokumente und Privathaushalten bestellte Waren.“
Daher unterstützt die Wirtschaftskammer Wien auch die Arbeit der KEP-Dienstleister mit einer Reihe von Projekten und Maßnahmen für eine moderne Stadtlogistik. Ein wichtiges Konzept, das die Arbeit der Zusteller massiv erleichtert und den Komfort der Kunden erhöht, sind Paketboxen. Aktuell gibt es 1.069 Standorte in Wien, um 55 Prozent mehr als noch im Vorjahr.
Der Ladezonenrechner ist ein Pilotprojekt, bei dem ein Algorithmus berechnet, wo und in welcher Länge eine Ladezone errichtet werden sollte. So können die Bedürfnisse der Zusteller, Lieferanten und Gewerbebetriebe berücksichtigt werden. Zusätzlich besteht für Betriebe die Möglichkeit, sich über die WK Wien in „ihrer“ Ladezone eine Ladesäule für Elektrofahrzeuge errichten zu lassen.