Per Selbstfahrer: Felbermayr übersiedelt 18 Meter hohen Portalkran

Nach rund 700 Metern Transportweg und rund zwei Stunden Laufzeit war das Ziel des „Sondertransports“ im Duisburger Hafen erreicht.

Per Selbstfahrer: Felbermayr übersiedelt 18 Meter hohen Portalkran Bild: Felbermayr

Mitte Dezember übersiedelte Felbermayr im Hafen Duisburg einen rund 18 Meter hohen Portalkran. Dank einer Lösung des neuen Felbermayr-Bereiches Engineered Solutions wurde es möglich, den 300 Tonnen schweren Kran mittels Selbstfahrer in einem Stück zu verfahren. Dadurch entfielen zeit- und kostenaufwendige De- und Montagearbeiten. Notwendig wurde der im Auftrag von duisport durchgeführte Einsatz aufgrund des Neubaus einer Lagerhalle des Felbermayr-Tochterunternehmens Haeger & Schmidt und einer dadurch veränderten Platzaufteilung.

Üblicherweise ist eine derartige Verlagerung mit einem großem Aufwand verbunden, was sich auch auf die Kosten in Bezug auf die Stehzeit des Krans nachteilig auswirkt. Durch die Lösung von Felbermayr-Engineered Solutions konnte das jedoch verhindert werden. „Somit dauerte die eigentliche Übersiedelung des Krans auf das etwa 700 Meter entfernte Gleis nur etwa zwei Stunden.

„Der Kern der Lösung war die Kombination von Selbstfahrern, sogenannten SPMTs (Englisch: SPMT – Self-Propelled Modular Transporter), mit sogenannten Schwerlasttürmen“, erklärt Bereichsleiter Kees Kompier. Diese Einsatzart kam bei Felbermayr erstmals zur Anwendung und erforderte eine akribische Vorbereitung in Bezug auf die wirkenden Kräfte. Dabei galt es, das Zusammenwirken der eingesetzten Technik durch Engineering-Know-how zu berücksichtigen. Nur so konnte ein sicheres Umsetzen des Krans gewährleistet werden.

Zum Einsatz kamen dafür zwei parallel geführte SPMTs mit jeweils zwölf Achslinien und einem Powerpack als Antrieb. Darauf standen vorne und hinten je zwei Schwerlasttürme mit parallel zum SPMT aufgesetzten Stahlträgern zum Anheben der Last. Diese waren mit je zwei horizontalen Stahlrohren oben und unten mit dem zweiten SPMT verbunden.

Mit diagonal verspannten Stahlseilen wurde der Aufbau zusätzlich stabilisiert. Die Transportkonfiguration erreichte somit die Außenabmessungen eines Quaders mit etwa 20 Metern Seitenlänge. „Die Tauglichkeit dieser Konfiguration zu berechnen war schon eine gewisse Herausforderung“, erklärt Kees Kompier. Aufgrund fehlender Befestigungspunkte musste für die praktische Umsetzung auch das eingesetzte Schwerlastequipment modifiziert werden musste.

Schlussendlich gelang es aber, damit unter das Portal des etwa 51 Meter breiten Kranes zu fahren und diesen hydraulisch mit den SPMTs anzuheben. Daraufhin setzten sich die Selbstfahrer mit der etwa 300 Tonnen schweren Last in Bewegung. Da die neuen Gleise des Kranes etwa 170 Zentimeter über dem Geländeniveau liegen, wurde vorab noch eine temporäre Aufschüttung am neuen Kranstellplatz errichtet.

Das Hochfahren mit der 300 Tonnen schweren Last stellte die Konfiguration nochmals auf eine Belastungsprobe, die dank korrektem Engineering aber perfekt gemeistert wurde. Somit erreichte der Kran seinen neuen „Arbeitsplatz“ ohne auch nur eine Schraube am Hubgerät gelöst zu haben.

www.felbermayr.cc

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