Für den Austausch von Emissionsdaten zwischen Spediteuren, Logistikdienstleistern, Verladern und Kunden fehlt aktuell ein Standard, den Unternehmen entlang der Lieferkette nutzen können. Entscheidend dafür ist die Kooperation von nationalen und internationalen Firmen. Hier fungiert die Open Logistics Foundation, eine gemeinnützige und neutrale Organisation, als Mittler. Die Stiftungsmitglieder erarbeiten zusammen auf internationaler Ebene Open-Source-Lösungen für einen vereinfachten Datenaustausch in der Branche.
Um die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstandards realisieren zu können, wurde innerhalb der Stiftung die neue Working Group Enabling Logistics Decarbonisation gegründet. Diese setze sich nicht nur für die Förderung der Dekarbonisierung in der Logistikbranche ein, sondern lege auch einen besonderen Fokus auf die Umsetzung von De-facto-Standards sowie die gemeinsame, für alle nutzbare Open-Source-Implementierung, erklärt Andreas Nettsträter, CEO der Open Logistics Foundation.
Die neu gegründete Working Group wird von LKW Walter geleitet und hat 12 weitere Mitglieder. Das erste Projekt heißt Emissions Data Exchange und wird ab sofort umgesetzt. Ziel ist die Validierung und Implementierung des vom Smart Freight Centre und der SINE Foundation entwickelten iLeap-Datenmodells für den Austausch von Nachhaltigkeitsdaten entlang der Lieferkette in verschiedenen Anwendungsfällen.
Das Smart Freight Centre ist ein Netzwerkpartner der Open Logistics Foundation und eine internationale Non-Profit-Organisation, die sich auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen im Güterverkehr konzentriert. Die SINE Foundation ist ebenfalls eine gemeinnützige Organisation, die innovative Forschungsergebnisse in den Bereichen Kryptographie und Wirtschaft entwickelt und umsetzt.
Mit dem iLeap-Datenmodell wollen die Projektbeteiligten einen Standard für nahtlose Konnektivität in der Transparenz von Logistikemissionen etablieren. Das Modell basiert auf dem bereits weltweit anerkannten GLEC-Framework und der damit verbundenen ISO-Norm 14083, einer Berechnungsmethode für Treibhausgasemissionen in der Logistik.
„Die neue Working Group wird sich der Etablierung von harmonisierten Lösungen entlang der gesamten Lieferkette widmen“, erklärt Justin Lemmens, Manager für Safety, Health, Environment und Quality (SHEQ) bei LKW Walter. „Denn Lösungen für mehr Nachhaltigkeit entstehen heute im Netzwerk: Durch die Zusammenarbeit von Unternehmen und den Einsatz von Open-Source-Software schaffen wir eine grünere Logistik.“
Beteiligte der Working Group: LKW Walter (Leitung), BLG, Cargo Sign, Contargo, Dachser, DB Schenker, DHL, Fraunhofer IML, GRYN, iteratec, Rhenus, Transporeon, Zufall.