Die in Singapur ansässige Reederei Ocean Network Express (ONE) unternimmt jetzt einen Versuch, die Kraft des Windes als unterstützenden Antrieb für die Schifffahrt nutzbar zu machen. In Zusammenarbeit mit dem niederländischen Windkraftanlagenbauer Econowind sind auf dem 1.036-TEU-Boxcarrier „Kalamazoo“ (IMO 9611058) „VentoFoil“-Windrotoren auf zwei Containern installiert worden. Der Feeder verkehrt im Pazifik zwischen Pusan (Korea), Yokohama (Japan) und Honolulu (Hawaii).
Jeder „VentoFoil“ ist mit einem intelligenten Ansaugsystem ausgestattet, das den Luftstrom optimiert und die Schubkraft maximiert. Laut ONE kann damit eine Leistung von bis zu 400 Kilowatt erzeugt und der Kraftstoffverbrauch um etwa fünf Prozent gesenkt werden. „VentoFoils“ sind vollautomatisch, passen sich der Windgeschwindigkeit und -richtung an und können von der Schiffsbrücke aus gesteuert werden.
„Dieser Versuch mit Econowind ist ein Schritt nach vorn in unseren Bemühungen, innovative und nachhaltige Lösungen für die maritime Industrie zu erforschen. Das Projekt wird voraussichtlich im Jänner 2024 starten und etwa sechs Monate dauern“, kündigt Hiroki Tsujii, Managing Director bei ONE, an.
Ziel des Pilotprojekts ist es, Daten zum Verbrauch, zur Emissionsreduzierung und zur Betriebseffizienz zu sammeln. Laut der Reederei werden die Ergebnisse des Versuchs dazu dienen, die langfristige Tragfähigkeit des Windantriebs als nachhaltige Lösung für die Schifffahrt zu bewerten. ONE strebt an, seine Umweltauswirkungen zu minimieren und bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.