In Duisburg wurde zu Wochenbeginn der Aktionsplan Lkw-Verkehre vorgestellt. Mit seiner Hilfe soll die in den vergangenen Jahren gestiegene Belastung durch parkende Lkw für Anwohner im Bereich von Logistikstandorten erheblich verringert werden.
Neben kurzfristig wirkenden Sofortmaßnahmen, dazu gehören punktuelle Parkverbote in besonders belasteten Bereichen und Abschleppmaßnahmen, aber auch die Aufstellung von mobilen Toilettenanlagen zur Verbesserung der Situation der Fahrer, zielt der Aktionsplan vor allem auf eine langfristige Lösung. Dies soll über einen Dreiklang aus „Fördern“ (legale und attraktive Parkmöglichkeiten mit Sanitärräumen), „Fordern“ (Parkverbotszonen, Kontrollen an illegalen HotSpots, Bußgelder) und „Informieren“ (digitale Verkehrsflusssteuerung, Vorrangrouten in Navigationsgeräten, niederschwellige soziale/karitative Arbeit) geschehen.
Langfristiges Ziel ist es, die unnötigen Lkw-Verkehre, also vor allem Warte- und Suchverkehre, auf ein Minimum zu reduzieren – allein schon der Umwelt zuliebe. Eine smarte Verkehrssteuerung, möglichst niederschwellig und gerne auch als App, die es den Spediteuren erlaubt, unmittelbar und Just-in-Time die Fahrer vom Parkplatz zum Werkstor zu ordern, bietet hier große Chancen. Das ist aber erst der zweite Schritt nach der Ausweitung der Parkflächen.
Um den wichtigsten Baustein „Fördern“ voranzutreiben, haben Oberbürgermeister Sören Link und Hafenchef Erich Staake Erschließungs- und Aufwertungskonzepte für drei Lkw-Parkplätze samt Sanitärräumen vorgestellt. Durch die Standorte „Meiderich-Schlickstraße“ und „Walsum-Theodor-Heuss-Straße“ sowie die Aufwertung des Bestandsparkplatzes „Rheinhausen-Hohenbudberg“ entstehen rund 44.000 m² Parkfläche für knapp 180 Lkw und 240 Zugmaschinen.
„Das wilde Parken von Lkw kostet die Anwohner Nerven und die Logistikwirtschaft gesellschaftliche Akzeptanz. Mit den nun zur Verfügung gestellten Räumen, werden wir gemeinsam mit der Stadt Duisburg gute Angebote für die Fernfahrer schaffen. Wir müssen nun aber auch die Spediteure in die Pflicht nehmen, dass sie ihre Fahrer anweisen, nur noch diese Flächen zum Parken zu nutzen. Hier sind alle Beteiligten in der Pflicht“, erläutert Hafenchef Erich Staake.
Hintergrund des Aktionsplans ist die für Anwohner im Umfeld der Duisburger Logistik-Standorte zunehmend belastende Situation wildparkender Lastkraftwagen. Zwar gibt es bereits seit vielen Jahren geregelte Parkmöglichkeiten sowohl von Seiten des Hafens als auch von Logistikern und privaten Dritten. Die zunehmende Verdrängung der Logistiktätigkeit ins Ausland, vorangetrieben durch das europäische Wettbewerbsrecht, führt allerdings zu immer mehr prekären Beschäftigungsverhältnissen bei den ausliefernden Lkw-Fahrern, sodass diese bisher in der Regel die angebotenen Unterbringungsmöglichkeiten nicht nutzen können oder wollen.