Mobilitätsbranche empfiehlt Stilllegungsprämie für ältere Lastkraftwagen

Alexander Klacska: „Das würde der Branche nicht nur durch die Krise helfen, sondern hätte auch positive ökologische Effekte.“

Mobilitätsbranche empfiehlt Stilllegungsprämie für ältere Lastkraftwagen Bild: Pixabay

Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), findet es „sehr bedauerlich“, dass Investitionen in Fahrzeuge mit modernen, schadstoffarmen Verbrennungsmotoren von der neuen Investitionsprämie ausgenommen sind. Er schlägt daher eine branchenspezifische Lösung vor, die außerdem einen großen Beitrag zur Ökologisierung des Verkehrs leisten kann.

Konkret tritt der Bundesspartenobmann für die Einführung einer Stilllegungsprämie ein. Diese soll es bei Ersatz eines älteren leichten oder schweren Lkw, eines Sattelzugfahrzeugs oder eines Autobusses durch ein schadstoffärmeres neues Fahrzeug geben. „Aufgrund der Corona-Krise werden derzeit weniger Neufahrzeuge angeschafft. Wenn wir verhindern wollen, dass alte Nutzfahrzeuge mit höherem Schadstoffausstoß länger gefahren werden, müssen wir handeln“, betont Alexander Klacska.

Bei diesen Modellen herrsche eine Überkapazität am Markt, die unter den gegebenen Umständen schwer einzu­dämmen sei, erläutert der Unternehmer. Bei seinen Branchenkollegen hat sich in den letzten Jahren ein Mechanismus eingebürgert, bei dem relativ neue Fahrzeuge nach zwei bis drei Jahren Einsatzzeit zu fix vereinbarten Konditionen gegen noch modernere Trucks eingetauscht werden. Übrig bleiben die von besagter Systematik ausgeklammerten Modelle. Für sie finden sich auf den Gebrauchtwagenmärkten derzeit keine Käufer – und darunter leiden die Umwelt und die Gesellschaft.

Eine Stilllegungsprämie würde nicht nur die Investitionen ankurbeln und damit konjunkturbelebend wirken, sondern bestehende Flotten deutlich sauberer und effizienter machen. Zur Finanzierung der Prämie können Alexander Klacska zufolge die Einnahmen aus den sogenannten externen Kosten bei der Lkw- und Bus-Maut herangezogen werden. Denn hier habe das zuständige Ministerium schon lange versprochen, dass diese Einnahmen letztlich an die Branche zurückgehen sollen.

Darüber hinaus müssten die Infrastrukturkosten generell sinken: „So wie für die Schiene bereits angekündigt, soll auch die Nutzung der Infrastruktur auf der Straße günstiger werden. Nur so werden wir die Krise bewältigen und auch für die Zeit danach gut aufgestellt sein“, sagt Alexander Klacska. 

www.wko.at

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