Mit Gesamtlösungen auf dem Weg zur Unentbehrlichkeit

Weil es immer mit der Zeit gegangen ist, gibt es das 1981 gegründete Familienunternehmen Jerichtrans heute noch. Jetzt bringt der neue Geschäftsführer Felix Müller-Mezin frischen Wind in die Betriebsabläufe. Gemeinsam mit seinem Team verfolgt er eine Strategie, geprägt von Kooperationen und hoher Flexibilität.

Mit Gesamtlösungen auf dem Weg zur Unentbehrlichkeit Bild: ÖVZ -Joachim Horvath / Daniela und Felix Müller-Mezin.

Da verstehen sich zwei Menschen blendend. Beim gemeinsamen Foto für den Artikel über den Generationswechsel bei der Firma Jerichtrans zeigen Daniela Müller-Mezin und ihr Sohn Felix Müller-Mezin keine Berührungsängste. Freundlich blicken Mutter und Sohn vor dem Aufgang in die Firmenzentrale in die Kamera. Es bestehen keine Diskrepanzen. Das ist auch gut so. Jerichtrans befindet sich in einer Phase der Neuorientierung. Dabei weicht die jahrelange Fokussierung auf Dienstleistungen für Kunden aus dem automotiven Sektor der Öffnung in die Branchen Baustoffe, Verpackungen, Stahl, Holz und Konsumgüter. Gleichzeitig löst der 29-jährige Felix Müller-Mezin seine Mutter in der Geschäftsführung ab.

Das amikale „Familienfoto“ symbolisiert gut die Befindlichkeiten rund um den Generationswechsel bei Jerichtrans. Es besteht Einigkeit zwischen Daniela Müller-Mezin und Felix Müller-Mezin, dass sich das 1981 gegründete Unternehmen mit aktuell knapp 100 Mitarbeitenden an drei Standorten in Österreich und Ungarn unverkennbar am Markt positionieren muss. Vor dem Hintergrund der geopolitischen Umwälzungen und Absatzeinbußen in den Branchen Automotive, Industriegüter und Bau sind die Rahmenbedingungen in der Transportlogistik freundlich formuliert anspruchsvoll geworden. „Man muss aufpassen, was man tut – und darf sich unter gar keinen Umständen verzetteln“, sind sich Mutter und Sohn einig.

Dafür erfüllt Felix Müller-Mezin alle Kriterien. Der Absolvent des Studiums der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Graz ist im elterlichen Betrieb aufgewachsen. Er kennt viele Abläufe und die Strukturen. Externe Berufserfahrung hat er in zweieinhalb Jahren Tätigkeit für eine der angesehensten Strategie- und Unternehmensberatungen im Land gesammelt. Er wollte wissen, was gerade bei anderen mittelständischen Firmen angesagt ist. Mit 18 Mio. EUR Jahresumsatz besitzt Jerichtrans eine starke Präsenz in der Steiermark mit dem Gravitationszentrum im Großraum Graz und agiert im Segment Full Truck Loads schwerpunktmäßig auf den Relationen von/nach Österreich, Ungarn, Deutschland und Italien.

Der Preisdruck im internationalen Straßengüterverkehr sei enorm. Es bereite ihm Probleme, die Kalkulationen von manchen großen Mitbewerbern nachzuvollziehen, stellt Felix Müller-Mezin fest. Er sei froh, „dass sich unser Unternehmen in den letzten Jahren vielseitiger am Markt positioniert hat“. Darauf werde es in der Zukunft ankommen, ist Felix Müller-Mezin überzeugt. Jerichtrans tritt im Frühjahr 2025 als Spezialist für Transporte (Plane, Kipper, Schubboden, Silo) und Lagerlogistik mit Kommissionierungen auf 20.000 m² Hallenfläche in Hofkirchen an der Raab und Sinabelkirchen auf. Die Schwestergesellschaft Müllex ist fokussiert auf die Sammlung, Behandlung und Verwertung von Abfällen aller Art.

Bleibt als drittes eng verbundenes und von Max Müller-Meziin geführtes Unternehmen die Focuson Group in Graz. Ihre Stärken liegen im Bereich der Personaldienstleistungen und Consultingtätigkeiten für Auftraggeber aus den Branchen Mobilität, Logistik/Supply Chain Managment, Informationstechnologie, Maschinen- und Anlagenbau. „So können wir unseren Kunden auf Wunsch mit Gesamtlösungen bis hin zum kompletten Outsourcing von Aufgabenbereichen unterstützen“, bemerkt Felix Müller-Mezin im Gespräch mit der Österreichischen Verkehrszeitung. Wie seine Mutter hält er große Stücke auf das gesamte Team von Jerichtrans, „ohne dass ein Betrieb wie der unsere nicht existieren kann“.

Mit der Strategie der gegebenenfalls übergreifenden Kooperationen mit den Firmen Müllex und Focuson sieht der neue Mann an der Spitze von Jerichtrans sein Unternehmen auf dem richtigen Weg, „Die Zahl der potenziellen Auftraggeber mit Interesse an gebündelten Transport, Lager-, Entsorgungs- und Personaldienstleistungen wird wachsen“, ist er überzeugt. Je flexibler und entscheidungsfreudiger er und sein Team dabei agierten, umso größer seien die Erfolgschancen. Nur eigentümergeführte Betriebe wie zum Beispiel Jerichtrans könnten in Notlagen rasche Entscheidungen fällen, bekräftigt Daniela Müller-Mezin. Sie schätzt, dass die Bahnlogistik zukünftig bei gewissen Gütern stärker gefragt sein wird und verweist in diesem Zusammenhang auf den vorhandenen Gleisanschluss am Firmensitz in Hofkirchen an der Raab.

www.jerichtrans.com