Die Lufthansa Group – und damit auch Lufthansa Cargo – haben sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt: Bis 2030 wird eine Halbierung der Netto-CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2019 sowie eine neutrale CO₂-Bilanz bis 2050 angestrebt.
Um diese Netto-Ziele weiter zu konkretisieren und das Zielsystem um reine Reduktionsziele zu erweitern, hat sich die Lufthansa Group 2021 der sogenannten „Science Based Target Initiative“ (SBTi) angeschlossen. Damit will man den CO₂-Reduktionspfad mit dem Pariser Klimaabkommen der Vereinten Nationen in Einklang bringen.
Dorothea von Boxberg, Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Cargo: „In den vergangenen 25 Jahren konnten wir unseren CO₂-Fußabdruck pro Tonnenkilometer bereits um 52 Prozent reduzieren. Doch das reicht noch nicht. Darum setzen wir uns auch für die Zukunft ehrgeizige Ziele. Mit der ‚Science Based Targets Initiative‘ haben wir eine glaubwürdige, wissenschaftliche Grundlage dafür gefunden.“
Für Lufthansa Cargo stehen bei dem Bemühen um vollständige CO₂-Neutralität vor allem fünf Handlungsfelder im Fokus: Die kontinuierliche Flottenmodernisierung, die effizientere Nutzung von Kraftstoffen, die Umstellung auf nachhaltigere Flugtreibstoffe (SAF), CO₂-Kompensationsprojekte in anderen Sektoren sowie die Reduktion der Emissionen am Boden.
-) Flottenmodernisierung. Seit Oktober 2021 hat Lufthansa Cargo ihre Flotte komplett auf Boeing 777F-Frachter umgestellt – den derzeit modernsten und effizientesten Frachter mit der besten Umweltbilanz. Bis 2030 stoßen zehn weitere Boeing Frachter zur Flotte, darunter sieben Frachter des Typs 777-8F, die kommende Frachtergeneration von Boeing. Damit werden die CO₂-Emissionen nochmals signifikant gesenkt.
-) Kraftstoffeffizienz. Damit der herkömmliche Flugkraftstoff möglichst effizient genutzt und dadurch die benötigte Gesamtmenge reduziert wird, setzt Lufthansa Cargo auf verschiedene Maßnahmen. So werden ab 2022 sukzessive alle Frachter mit der Sharkskin-Technologie ausgestattet.
Die innovative AeroSHARK-Beschichtung, die einer Haifischhaut nachempfunden ist, verringert den Reibungswiderstand des Flugzeugs in der Luft um mehr als ein Prozent und reduziert dadurch den Treibstoffverbrauch. In der Lufthansa Cargo Flotte können so jährlich rund 3.700 Tonnen Kerosin oder fast 13.000 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart werden.
Zudem kommen seit 2020 im Flugbetrieb ausschließlich Leichtgewicht-Container zum Einsatz. Das führt zu einer Gewichtsreduzierung von 14 Kilogramm pro Container und einer Kraftstoffeinsparung von 2.160 Tonnen pro Jahr. Auch bei anderen Ladehilfsmitteln wird die Gewichtsreduktion weiterverfolgt. Dank optimierter Flugverfahren wird zudem Treibstoff gespart.
-) Nachhaltige Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels). Mehr als ein Prozent des Treibstoffbedarfs bei Lufthansa Cargo im Jahr 2021 wurden bereits durch Sustainable Aviation Fuels abgedeckt. Das Luftfrachtunternehmen bietet außerdem derzeit die einzige regelmäßige Vollcharterfrachtverbindung weltweit an, die zu 100 Prozent mit SAF gedeckt ist. Das spart wöchentlich rund 174 Tonnen konventionelles Kerosin.
Seit Oktober 2021 gehört Lufthansa Cargo außerdem zu den ersten Kunden der weltweit ersten Power-to-Liquid-Kraftstoffanlage im niedersächsischen Emsland. Gemeinsam mit einem ihrer Kunden hat sich Lufthansa Cargo verpflichtet, in den nächsten fünf Jahren jährlich mindestens 20 Tonnen (= 25.000 Liter) des synthetischen, CO₂-neutralen Rohöls abzunehmen, um die innovative Power-to-Liquid-Technologie sowie die Nutzung und Weiterentwicklung nachhaltiger Flugkraftstoffe weiter voranzutreiben.