Bei der Triumph International AG in Wiener Neustadt ist wieder Normalität eingekehrt. Das Unternehmen sorgte in den Jahren 2015 und 2016 für negative Schlagzeilen. Grund dafür war der vom Management gefasste Beschluss zur Einstellung der Tätigkeiten in den Bereichen Vorproduktion, Näherei und Verpackung in Österreich. Damit verbunden war die Ankündigung der Transformation des Schweizer Konzerns in Richtung „Global Service Leader 2020“. Vor diesem Hintergrund bekam der Standort in Niederösterreich ein neues Aufgabenfeld zugeteilt. Man werde die Produktionsstätte zu einem Hochleistungslogistikzentrum umfunktionieren, hieß es damals.
Daran geknüpft war die Vorgabe der Konzernleitung zum Erhalt der vorhandenen Bausubstanz. Dabei sollte das Objekt dem Bedarf nach Omnichannel-Lösungen zur raschen und agilen Versorgung der europäischen Kunden aus dem Kreis der Textilhändler, Internet-Plattformen, eigenen Stores – darunter 54 Shops und vier Outlets in Österreich – gerecht werden. Das gilt natürlich auch für den mit Unterstützung durch Arvato entwickelten eigenen Onlineshop. Dazu muss man wissen, dass in diesen Segmenten acht von zehn Sendungen eine kundenindividuelle Bearbeitung in Form von Mehrwertdiensten benötigen und in der Textillogistik teilweise extreme Bedarfsspitzen auftreten. Da gibt es dann mehrere Wochen am Stück mit dem dreifachen Auftragsvolumen im Vergleich zu den Durchschnittsmonaten, was eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten erfordert.
So gesehen zweifelten sowohl die Mitarbeitenden als auch außenstehende Beobachter ernsthaft an der erfolgreichen Umsetzung des Vorhabens. Umso größer war die Freude der Verantwortlichen der Triumph International AG über die am 26. Juni 2019 in Linz erfolgte Auszeichnung mit dem Österreichischen Logistik–Preis 2019 des Vereins Netzwerk Logistik. Damit sieht Triumph Österreich Vorstand Mag.(FH) Oliver Rossmann den Beweis erbracht, „dass wir die Transformation von einem Produktionsstandort zu einer Hochleistungslogistikdrehscheibe für Europa erfolgreich umgesetzt haben“. Dafür hat das Unternehmen 12 Mio. Euro in die Ausstattung mit einer modernen Fördertechnik und in bauliche Maßnahmen investiert. Der Aufwand für die SAP-Implementierung betrug 3 Mio. Euro und wurde von verschiedenen Maßnahmen zur Umschulung der Mitarbeitenden begleitet. Es sei gelungen, alle 300 Arbeitsstellen in Wiener Neustadt zu erhalten, räumt Oliver Rossmann gegenüber der Österreichischen Verkehrszeitung ein. Der Standort diene jetzt als Verteilzentrum für Europa und als Zentrallager für angebundene Distributionszentren in Osteuropa bis nach Russland. Dabei gebe es eine Arbeits- und Regionenteilung mit dem zweiten Logistikzentrum in Frankreich.
Triumph International betreibt in Wiener Neustadt ein Hochregallager mit 18.000 Palettenstellplätzen und ein hochgradig automatisiertes Kleinteilelager mit 115.000 Positionen. In der Anlage werden knapp 5 Mio. Wäschestücke aus den Segmenten Unterwäsche, Nachtwäsche und Bademode der Marken Triumph und sloggi vorgehalten. Man bewältige hier aktuell 10 Mio. Teile im Jahr und wolle diesen Wert innerhalb eines Jahres verdoppeln, erläuterte Oliver Rossmann in einem Vortrag auf dem Österreichischen Logistiktag. Die bis zu 2.000 Aufträge am Tag fließen im Versand fast zur Gänze in die Logistiknetzwerke der Österreichischen Post und von DHL Express ein. Im Wareneingang dominieren Containerimporte aus China und Vietnam einerseits und Zulieferungen per Lkw aus Marokko andererseits.
„Die Logistik ist zu unserer Kernkompetenz geworden“, verkündet Oliver Rossmann mit Stolz. Für die Umstellung benötigte das Unternehmen rund eineinhalb Jahre, die auch von der ständigen Information der Mitarbeitenden über den aktuellen Stand der Dinge gekennzeichnet waren. Anfänglich sei die Ablehnung groß gewesen. „Es folgte die Phase der Hoffnung, die schlussendlich in einem Aufschwung mündete“, stellt der Vorstand mit Erleichterung fest. Der Triumph International AG in Wiener Neustadt bescherte das im 60. Jahr des Bestehens eine Auszeichnung, an die bei dem in 120 Ländern tätigen Spezialisten im Bereich Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Lingerie und Unterbekleidung mit Hauptsitz in der Schweiz bis 2015 niemand zu denken gewagt hätte.
29. Juni 2019: 1. Koralmbahn-Tunnellauf im Granitztaltunnel
Der Rohbau des zweitlängsten Tunnelbauwerks der Koralmbahn, des Granitztaltunnels, ist schon weit gediehen. An der neuen Südstrecke arbeiten bis zu 5.000 Menschen. Am 29. Juni schwitzen hier hunderte Läufer. Denn die ÖBB bieten allen Interessierten und Sportbegeisterten die einmalige Gelegenheit, einen tiefen Einblick in den Tunnelbau zu nehmen.
Der 1. Koralmbahn Tunnellauf findet auf einem Teilstück des künftigen Granitztaltunnels statt. Dort, wo am Samstag die Läufer unterwegs sind, fahren künftig unsere Railjets mit bis zu 250 km/h in Richtung Venedig. Der Lauf startet beim „Lavantpark“ in St. Paul im Lavanttal und führt durch den Tunnel ins Granitztal und wieder zurück – ohne Zeitnehmung.
Insgesamt ist die Laufstrecke 5 Kilometer lang und wird im Einbahnsystem geführt. Es sind keine Fahrzeuge erlaubt (z.B. Scooter, Skates, Fahrräder). Spiel und Spaß stehen bei dem familienfreundlichen Event im Vordergrund bei dem auch Kinder mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm auf ihre Kosten kommen.
Programm
10.00 Uhr Ausgabe Startnummern und Sicherheitshinweise
11.00 Uhr Laufstart (in mehreren Gruppen)
12.00 Uhr Autogrammstunde des WAC
Fußballfans kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Der RZ Pellets Wolfsberger Athletiksport Club, kurz WAC, ist mit dabei und entsendet Spieler als Star-Tunnelläufer. Nach dem Tunnellauf steht der WAC außerdem noch für eine Autogrammstunde zur Verfügung.