Immer mehr freie Transportkapzität in Europa

Vor allem in der internationalen Automobilindustrie setzt sich die negative Entwicklung der letzten Monate fort

Immer mehr freie Transportkapzität in Europa Bild: Transporeon

Die europäische Industrie hat die Produktion im November angesichts der schwachen Exportnachfrage und lahmenden Konjunktur tendenziell weiter gedrosselt. Das legt die Entwicklung der verfügbaren Transportkapazität für Straßentransporte nahe. Sie ist im November im Vergleich zum Vormonat erneut um mehr als 15 Prozent gestiegen.

Seit Oktober hat sich das kurzfristige Angebot an freiem Frachtraum insgesamt um mehr als ein Drittel erhöht. Hingegen sind die Transportpreise nach wie vor nur leicht rückläufig (-2,7%). Das geht aus den aktuellen Auswertungen des Transport Market Monitor (TMM) hervor. Der Online-Service wird von Tim Consult auf Basis realer Transportdaten aus dem Spotmarkt der Transporeon-Plattformen erhoben.

Die zentralen Entwicklungen im Monat November im Überblick:

  • Der Kapazitätsindex ist gegenüber Oktober um 15,5 Prozent von 111 auf 128 Indexpunkte gestiegen. Die verfügbare Transportkapazität war damit im November dieses Jahres um 6,6 Prozent größer als im November 2018.
  • Der Transportpreisindex ist von 102,9 auf 100,1 Indexpunkte gesunken. Das entspricht einem Preisrückgang von 2,7 Prozent. Die Transportpreise waren damit um 4,2 Prozent niedriger als im November 2018.
  • Der Dieselpreisindex lag im November unverändert bei 105 Indexpunkten. Beim Blick auf den November 2018 lässt sich hingegen ein Anstieg um 4,8 Prozent feststellen.

Beunruhigend ist, dass die verfügbare Transportkapazität in einigen Schüsselindustrien erneut gestiegen ist. Das deutet auf weitere Einschnitte in der Produktion, in jedem Fall jedoch auf eine geringe Auslastung der Industrieanlagen hin. In der Automobilindustrie beispielsweise hat sich der Zuwachs der verfügbaren Transportkapazität im November zweistellig fortgesetzt“, sagt Oliver Kahrs, Geschäftsführer von Tim Consult, einem Tochterunternehmen von Transporeon.

Die hohe Verfügbarkeit an freiem Frachtraum im Automobilsektor spiegelt die aktuellen Probleme der Branche exakt wider: So fertigten die deutschen Pkw-Hersteller an ihren inländischen Standorten im November acht Prozent weniger Pkw als im Vergleichsmonat des vergangenen Jahres. Die Exporte an Kunden in aller Welt sind verglichen mit November 2018 um zehn Prozent zurückgegangen, die Ausfuhren aus Werken in Deutschland seit Jahresbeginn im Vergleich zu 2018 um 13 Prozent gesunken (Quelle: VDA).

Der TMM führt branchenübergreifend die Daten von bis zu 150.000 straßengebundenen Frachtaufträgen zusammen, die monatlich über den Spotmarkt von Transporeon, der europäischen Nummer eins für cloudbasierte Transportlogistik-Services, abgewickelt werden. Über einen Index werden die zuvor von Transporeon anonymisierten Daten auf der Zeitachse vergleichbar.

www.transportmarketmonitor.com

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