Hegelmann Group: Verheerende Situation für die Lkw-Fahrer

Der Transportdienstleister klagt über fehlende Corona-Testkapazitäten und warnt vor Lieferketten-Störungen durch Grenzschließungen.

Hegelmann Group: Verheerende Situation für die Lkw-Fahrer Bild: Facebook, Hegelmann

Die Hegelmann Group sieht durch die Grenzschließungen zum österreichischen Bundesland Tirol und Tschechien europaweit die Lieferketten in Gefahr. Kombiniert mit eventuellen Hamsterkäufen könnte dies schnell zu Versorgungsengpässen von Supermärkten und Produktionen führen und damit weitreichende Folgen für die Wirtschaft haben.

Auch hinsichtlich der Situation für das Fahrpersonal schlägt das internationale Transport- und Logistikunternehmen Alarm. Schon jetzt führten die schärferen Einreiseregeln zu kilometerlangen Staus. Zudem müssten die Fahrerinnen und Fahrer für die Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden ist.

Dafür fehlt es derzeit aber an ausreichenden Testkapazitäten. Daher fordert die Hegelmann Group eine Ausweitung der Testmöglichkeiten oder eine Ausnahme des Transportpersonals von der Testpflicht, um den Transit zu erleichtern.

„Mit den Grenzschließungen werden die Lieferketten erneut auf eine harte Probe gestellt. Bedarfsgerechte Lieferzusagen sind unter diesen Voraussetzungen nicht mehr möglich, sodass es erneut zu Stillständen in der Produktion und leeren Regalen in den Supermärkten kommen könnte“, warnt Siegfried Hegelmann, Managing Shareholder bei der Hegelmann Group.

Verheerend seien die Auswirkungen aber vor allem für die Fahrerinnen und Fahrer. Aktuell bildeten sich bereits lange Schlangen an den Grenzen, in denen diese bei eisiger Kälte abwarten müssen. „Einen Teil unserer Kolleginnen und Kollegen versuchen wir daher in Testzentren abseits der Autobahnen zu lotsen, um das Verfahren zu beschleunigen“, sagt Siegfried Hegelmann.

Täglich sind bei Hegelmann etwa 100 Transporte von den aktuellen Grenzschließungen betroffen. Das Logistikunternehmen versucht, die betroffenen Märkte so gut es geht zu meiden. Außerdem nutzt man Alternativrouten.

Transporte aus Italien werden über das Dreiländereck zwischen Italien, Österreich und Slowenien in den Karawanken umgeleitet, tschechische Importe teilweise über Polen. „Dem Rest bleibt nichts anderes übrig, als sich in die Warteschlangen zu stellen“, berichtet Siegfried Hegelmann.

Auch die Kommunikation seitens der Politik kritisiert Siegfried Hegelmann. Zwischen Ankündigung und Umsetzung hätten nur wenige Tage gelegen. „Wäre hier mit einem europäischen Konzept gearbeitet worden, zum Beispiel durch die Einrichtung von Testzentren auf den Strecken in mehreren Abschnitten auf beiden Seiten, wäre die Situation sicher entzerrter“, so Siegfried Hegelmann.

Die familiengeführte Hegelmann Group mit Sitz im baden-württembergischen Bruchsal bietet branchenübergreifende Standard-, Sonder- und Express-Transporte an und ist auf zeitkritische Lieferungen für die Automobil-, Schwerlast- und Lebensmittelindustrie spezialisiert. Dafür verfügt man über einen modernen Fuhrpark mit mehr als 4.000 disponierten Fahrzeugen und vielfältigem Spezialequipment. Das 1998 gegründete Unternehmen beschäftigt in den europaweit 26 Niederlassungen über 7.000 Mitarbeitende.

www.hegelmann.com

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