136,5 Mio. Euro hat die Hagleitner-Gruppe von April 2019 bis März 2020 umgesetzt – knapp neun Prozent mehr als im Wirtschaftsjahr davor. Der Exportanteil macht 47,2 Prozent aus. Die Eigenkapitalquote beträgt rund 70 Prozent.
Im April 2020 meldet das Hygiene-Unternehmen Kurzarbeit an. Betroffen sind österreichweit 423 Mitarbeitende, ihre Arbeitszeit verringert sich auf zehn bis 80 Prozent des Normalpensums. Die Maßnahme ist vorerst auf drei Monate veranschlagt und tritt rückwirkend ab 1. April 2020 in Kraft.
Konkret schließt Kurzarbeit bei Hagleitner die Unternehmensbereiche Vertrieb, Logistik sowie Verwaltung ein. Forschung, Entwicklung und Produktion hingegen bleiben unberührt, sie laufen zu 100 Prozent weiter. Insgesamt beschäftigt die Unternehmensgruppe 1.240 Menschen in zwölf Ländern, 711 davon sind in Österreich angestellt.
Unternehmensinhaber und Geschäftsführer Hans Georg Hagleitner: „Die Nachfrage nach Desinfektion reißt nicht ab, seit Ausbruch der Corona-Krise hat sie sich verzwölffacht. Genau hier setzen wir den Hebel an, um die Versorgung zu gewährleisten. Hagleitner erzeugt auch weiterhin Desinfektionsmittel rund um die Uhr.“
Dennoch rechnet der Firmenchef mit weniger Nachfrage. Die Situation sei von April bis Juni 2020 abzusehen – in den drei Monaten werde der Umsatz einbrechen: „Desinfektion ist das eine, aufgrund des Bedarfs konnten wir unsere Gesamtumsatz-Ziele bis Ende März halten. Aber Hagleitner macht mehr als Desinfektion. Es geht um Reinigungs- und Kosmetikprodukte, WC-, Handtuch- und Industriepapier, Hygienespender und Dosiergeräte. Wichtige Kunden haben vorübergehend geschlossen: Hotels, Restaurants, Kindergärten, Schulen, Sportstätten.“
Hagleitner gestaltet High-End-Hygiene: Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Kosmetik – dazu jeweils Spender und Dosiergeräte. Die Waren entstehen in Zell am See (Österreich), hier wird geforscht, entwickelt und produziert – alle anderen Niederlassungen sind Vertriebsstätten. So wirkt Hagleitner an 27 Standorten in zwölf Ländern. Das Unternehmen ist sowohl im Firmen- als auch im Privatkundengeschäft tätig.
An Hagleitner angegliedert ist die Handelsfirma Buls, sie hat sich auf professionelle Gebäudereinigungs-Erzeugnisse spezialisiert. Das Unternehmen betreibt in Österreich eigenständig vier weitere Geschäftsstellen – mit insgesamt 49 Beschäftigten zusätzlich.
Bahntechnik-Spezialist Rhomberg Sersa erhöht Kapazitäten in Australien
Übernahme von RKR Engineering stärkt Position im Bereich der Instandhaltung und Erneuerung von Stahlbrücken und ingenieurtechnischen Gesamtlösungen
Der schweizerisch-österreichische Bahntechnik-Komplettanbieter Rhomberg Sersa Rail Group hat mit seiner australischen Tochter Rhomberg Rail Australia den Bahnbauspezialisten RKR Engineering aus Emu Plains, Sydney, übernommen. Mit dem Kauf wächst das Unternehmen um 30 hochspezialisierte Ingenieure, Stahlbauspezialisten sowie Schweißfachkräfte und baut so seine Kapazitäten auf dem australischen Bahnmarkt aus.
RKR Engineering ist ein Direktlieferant im Bahnbau mit speziellem Fokus auf die Instandhaltung und die Erneuerung von Stahlbrücken sowie ingenieurtechnische Speziallösungen rund um das Gleis auf dem australischen Kontinent. Die 1991 von Russell Ricketts in seiner Garage gegründete Firma hat sich in den vergangenen Jahren in der australischen Bahnbranche einen Namen gemacht und den Ruf als innovatives und kollaboratives Familienunternehmen erarbeitet.
Mit dem Verkauf hat Russell Ricketts für alle Beteiligten eine gute Nachfolgelösung gefunden, sodass er schrittweise seine operativen Tätigkeiten reduzieren und seine Pension antreten kann. Er betont: „Umso wichtiger war es mir, meiner Firma nach meinem Ausscheiden eine sichere Zukunft zu garantieren. Und bei der Rhomberg Rail Australia weiß ich das Unternehmen in guten Händen.“
Garry Thuer, CTO der Rhomberg Sersa Rail Group und für den
australischen Markt zuständig, ergänzt: „Als einer der Technologiemarktführer
im weltweiten Bahngeschäft ist es uns ein Anliegen, uns qualitativ und
innovativ stetig weiterzuentwickeln. Die Kompetenzen von RKR werden uns dabei
klar voranbringen.”
Die Rhomberg Sersa Rail Group bietet als Komplettanbieter Bahntechnik ein
nahezu lückenloses Leistungsspektrum in den Bereichen Bahnbau, Ausrüstung und
Service an. Das Portfolio reicht vom Gleisbau, der Gleiserneuerung,
-instandhaltung und der Sanierung von Eisenbahntunneln, dem Maschinenbetrieb
und der -instandhaltung über elektromechanische und -technische Ausrüstung, die
Bahnstromversorgung und die Kommunikationstechnik bis hin zu Beratung, Design
und Planung, Sicherheits- und Zutrittssystemen, System- und Messtechnik sowie
Logistikdienstleistungen.
Im Vordergrund stehen kundenorientierte und maßgeschneiderte Lösungen für Nah- und Fernverkehrsbahnen, Güterverkehrsstrecken oder private Infrastrukturen, die als Total- oder Generalunternehmer ausgeführt werden. Die Rhomberg Sersa Rail Group beschäftigt circa 2 200 Mitarbeitende. Im Geschäftsjahr 2018/2019 wurde in sieben Ländern auf drei Kontinenten ein Umsatz von rund 430 Mio. Euro erwirtschaftet.