Im Überseehafen Rostock wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 12,7 Mio. Brutto-Tonnen Fracht umgeschlagen und damit 600.000 Tonnen, beziehungsweise fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang der Tonnage ist zum Teil coronabedingt, und vor allem auf den einmaligen Sondereffekt von Rohölimporten im Jahr 2019 zurückzuführen.
„Insgesamt zeigte sich eher die Stabilität des Geschäftsmodells des Hafens Rostock, in dem Corona-unabhängige Umschlaggüter, wie die meisten Massengüter, coronabedingte Umschlagrückgänge anderer Segmente, zum Beispiel im Fähr- und RoRo-Verkehr, ausgleichen konnten“, sagt Dr. Gernot Tesch, Geschäftsführer von Rostock Port.
Die rollende Fracht des Fähr- und RoRo-Verkehrs verzeichnete als jahrelanger Wachstumstreiber des Rostocker Hafenumschlags ein Minus von 10 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019. Von Jänner bis Juni 2020 wurden 7,53 Mio. Tonnen rollende Ladung über die Kaikanten des Fähr- und RoRo-Terminals bewegt.
Der Anteil der Fähr- und RoRo-Güter am Gesamtumschlag im Universalhafen Rostock betrug im ersten Halbjahr 59 Prozent. Der Umschlag von Massen- und Stückgütern erreichte im ersten Halbjahr knapp 5,2 Mio. Tonnen und hatte damit einen Anteil von 41 Prozent am Gesamtumschlag.
Der Umschlag intermodaler Ladeeinheiten im kombinierten Verkehr (KV) sank geringfügig um 3 Prozent auf 44.661 Ladeeinheiten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Jahresbeginn verlief sehr vielversprechend. So konnte Rostock Trimodal als Betreiber des KV-Terminals den März als umschlagstärksten Monat seit Bestehen des Unternehmens am Standort verkünden.
Einen starken Rückgang von etwa 500.000 Tonnen gab es beim Umschlag von Flüssiggütern. Bis Ende Juni 2020 wurden 1,26 Mio. Tonnen über die Kaikanten gepumpt. Bedingt durch einen Sondereffekt wurden im Vorjahres-Halbjahr 800.000 Tonnen Rohöl von Tankern über die Kaikanten zum Großtanklager Ölhafen Rostock importiert, um so eine alternative Versorgung der Raffinerie PCK Schwedt zu gewährleisteten, da russische Öllieferungen über die „Druschba“-Pipeline Ende April 2019 teilweise gestoppt wurden.