Seit Anfang Juni befördert der E-Laster der Thurgauer Logistikgruppe Hugelshofer in der Nacht Pakete von Frauenfeld nach St. Gallen, Gossau und Schaffhausen
Das Ostschweizer Transportunternehmen Hugelshofer hat mit MAN Truck & Bus und einer weiteren Firma den Sattelzug umgebaut, um im Bereich der alternativen Antriebskonzepte Erfahrungen sammeln. Für die Schweizer Post hat E-Mobilität eine hohe Priorität. So ist sie seit Neustem mit elf neuen E-Lieferwagen in der Paketzustellung unterwegs – und die Flotte wird weiter ausgebaut.
Außerdem gilt die Post als verlässlicher Partner für die externen Logistikdienstleister. Und darauf ist Hugelshofer beim Einsatz des E-Trucks angewiesen. Denn nur bei einer hohen Auslastung des Fahrzeugs kann Geschäftsführer Martin Lörtscher der Elektromobilität in der hartumkämpften Transportbranche eine Chance geben.
„Der E-Sattelzug ist eine gute Sache“, sagt Thomas Ernst, Leiter Nationale Transporte und Beschaffung von PostLogistics. Je mehr elektrische Lastwagen verkehrten, umso mehr wirke sich das positiv auf die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und positiv auf die Umwelt aus. Für Letzteres sprechen die errechneten Zahlen.
Im jährlichen Betrieb vermeidet der E-Laster bei 60.000 gefahrenen Kilometer 70 Tonnen CO2, spart 17.700 Liter Treibstoff und 70 000 CHF leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA), da diese aktuell für E-Laster entfällt. Nur: Ein lohnendes Geschäft sei dies noch lange nicht, bemerkt Hugelshofer-Chef Lörtscher. „Dafür sind die Kosten für die Anschaffung schlicht zu hoch.“ Aber das Projekt habe Potential.
Der E-LKW für Technik-Fans
Modell: MAN TGX 4×2 LLS mit XLX-Fahrerhaus
Leistung E-Motor: 350 kW (475 PS)
Drehmoment: 3400 Nm
Batterie: Aus Lithium, Eisen, Phosphat, 270 kWh Gesamtkapazität
Ladedauer: 45 Minuten mit DC-Schnellladung, 5-6 Stunden mit CEE-Industriesteckdose
Reichweite: Je nach Topographie 150 bis 200 km ohne Zwischenladung