Nach einer Serie von Probe- und Messfahrten in Österreich wurde am 3. April 2018 die erste Vectron-Multisystemlok der neuen Generation in den Farben der ÖBB nach Kärnten überstellt. Alle 30 Einheiten der ersten Tranche sollen in Villach eingeliefert werden. Aus diesem Grund begannen die Instruktoren umgehend mit den Schulungen am Standort, um die neuen Fahrzeuge so schnell wie möglich zum Einsatz zu bringen.
Hinter der schlichten Nummer „1293.001“ verbirgt sich ein wahres Meisterwerk der Technik, mit der Möglichkeit unter verschiedenen Strom- und Sicherungssystemen zu fahren. Dadurch wird die neue Lokgeneration zum universell einsetzbaren Fahrzeug im grenzüberschreitenden Schienengüterverkehr, wovon vor allem die Kunden in Form von effizienteren Transportlösungen profitieren.
Die neuen, für den Cargo-Bereich der ÖBB bestimmten, „Kraftpakete“ werden auf Grund ihrer Multisystemtauglichkeit vor allem international zu sehen sein. Damit setzt der ÖBB-Güterverkehr ein starkes Zeichen im benachbarten Ausland und darüber hinaus.
Die nach einer internationalen Ausschreibung mit Siemens abgeschlossene Rahmenvereinbarung beinhaltet die Lieferung von 200 Lokomotiven in drei unterschiedlichen Varianten: Zusätzlich zu den Multisystemlokomotiven für die europäischen Wechsel- und Gleichstromnetze können auch reine Wechselstromlokmotiven mit und ohne „Last-Mile-Antrieb“ abgerufen werden. Dies erlaubt den ÖBB eine hohe Flexibilität bei der Bestellung der neuen Loks.
Fact Box ÖBB Vectron-Multisystemlok:
Baujahre: 2018 ff
Leistung: 6,4 MW
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Achslast: max. 22,5 Tonnen
Stückzahl: max. 200 in drei verschiedenen Ausführungen.
Die Drehgestelle stammen aus Graz und wurden dort für die Vectron-Lokfamilie von Siemens eigens entwickelt.