Seit 1. April 2022 beliefert der Paketdienstleister DPD Austria die gesamte oberösterreichische Bezirkshauptstadt Perg ausschließlich mit Elektrofahrzeugen. Mit insgesamt vier E-Vans werden täglich bis zu 600 Pakete an rund 350 Adressen zugestellt. Pro Jahr können damit rund 25.000 Liter Diesel und rund 65 Tonnen CO2 eingespart werden.
„Schon im Testbetrieb haben wir gemerkt, dass diese Initiative bei den Endkunden gut ankommt. Vor allem von Privathaushalten bekommen wir positive Rückmeldungen“, berichtet Michael Hofstädter. Sein Unternehmen ist seit über 30 Jahren DPD-Partner. Es beliefert mit 35 Fahrzeuglenkerinnen und -lenkern die Bezirke Freistadt und Perg mit täglich rund 5.000 Paketen.
Diese kommen mit dem Nachtlinienverkehr von DPD-Gesellschafter Schachinger Logistik ins Depot in Perg. Dort werden nicht nur die Pakete entladen und übernommen, sondern auch die E-Vans geladen. Obwohl deren effektive Reichweite 250 bis 300 Kilometer beträgt, sind die vier Einzeltouren im Stadtgebiet Perg auf maximal 200 Kilometer beschränkt.
Großes Interesse an den Erkenntnissen aus Perg hat man auch bei Schachinger Logistik. Roland Glöckl, Geschäftsführer der Schachinger Paketdienst GmbH, ist gespannt, ob das Versprechen des Herstellers hält, dass die Kosten für Wartung, Service und Verschleißteile deutlich geringer als bei Dieselfahrzeugen seien. Sind.
„Aus unserer Sicht sind zwei Entwicklungen besonders spannend: Wie entwickelt sich die Reichweite der Autos bei steigenden Temperaturen? Und wie wirkt sich der extrem hohe Dieselpreis auf die Wirtschaftlichkeitsrechnung aus?“ Beflügelt werde der Trend zum E-Van jedenfalls durch eine aktuelle Entwicklung im Paketgeschäft. Vor allem die Zustellungen an Privatpersonen haben während der Pandemie deutlich zugenommen.
„Dadurch haben wir einerseits mehr Zustelladressen, andererseits aber auch weniger Pakete pro Empfänger. Dafür sind Elektrofahrzeuge prädestiniert“, argumentiert Roland Glöckl. Der Einsatz von E-Vans auf Überlandtouren sei derzeit aufgrund der zu geringen Reichweite noch nicht wirtschaftlich. Die Belieferung der Städte Linz und Wels soll hingegen ab 2025 CO2-frei erfolgen können.