Anfang 2022 hat Elisabeth Andrieux von ihrem Vater Franz Danninger die Geschäftsführung des Transport- und Speditionsunternehmens hofmann & neffe übernommen. Seither leitet die 35-Jährige gemeinsam mit ihrer Mutter, Eva Danninger, und ihrem Mann, Brice Andrieux, den Familienbetrieb in Sankt Florian.
„Für mich war immer klar, das Familienunternehmen von meinem Vater – in vierter Generation und erstmals in direkter Linie – zu übernehmen. Nach meinem Wirtschaftsstudium und mehrjähriger Berufserfahrung bei einem österreichischen Logistikkonzern hat mein Vater die komplette Übergabe vollzogen und sich aus gesundheitlichen Gründen vollkommen zurückziehen müssen“, sagt Elisabeth Andrieux in einem Interview mit der Österreichischen Verkehrszeitung.
Das Gefühl, als Frau einen Nachteil in der Branche zu haben, hatte sie nie. „Einarbeiten und Wissen aneignen muss man sich in jeder Branche oder in jeder Position. Mit Beständigkeit und Geduld kann man seine Werte durchsetzen“, sagt die Geschäftsführerin.
Bei der Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern sieht Elisabeth Andrieux jedes einzelne Unternehmen in der Verantwortung: „Die nötigen Gesetze zur Gleichbehandlung sind vorhanden, nun muss jedes Unternehmen diese leben. Alle Unternehmen müssen Bewerbende nach Kompetenz einsetzen, und keinen Unterschied zwischen Geschlechtern machen, dies ist noch wichtiger, in einer Branche, in der die weiblichen Bewerbungen für das Fahrpersonal sehr gering sind. Diese Politik beginnt bei der Geschäftsführung und muss sich durch Sprache und Aktionen durch alle Ebenen ziehen.“
hofmann & neffe ist mit 227 Mitarbeitenden (davon 14 weiblich, 213 männlich) sowie 130 ziehenden und 180-200 gezogenen Einheiten als Transport- und Speditionsbetrieb tätig. Das Unternehmen bedient zahlreiche Branchen mit individuell für den Kunden entwickelten Logistikdienstleistungen. Das Einsatzgebiet liegt zu 80 Prozent in Österreich.
