„Die Wasserstraße als Schlüssel zum Green Deal“

Mit ihrer Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität strebt die EU-Kommission eine Erhöhung des Anteils der Binnenschifffahrt am Gesamtgüterverkehr um 50 Prozent bis 2050 an.

„Die Wasserstraße als Schlüssel zum Green Deal“ Bild: EBU / EBU-Präsident Paul Goris unterstützt den Green Deal der Europäischen Union.

Rund 200 Personen nahmen am 21. Juni an der Hybrid-Veranstaltung EBU 2021 in Brüssel teil, darunter Vertreter der europäischen Institutionen, Flusskommissionen, Industriebetriebe und Verbände. In ihren Ansprachen wiesen sowohl die EU-Kommissarin für Verkehr, Adina Valean, als auch der Generaldirektor der GD Move, Henrik Hololei, auf die wichtige Rolle der Binnenschifffahrt im Rahmen der aktuellen EU-Politik hin.

Beide hoben das große Verlagerungspotenzial hervor und betonten, dass die Binnenschifffahrt zwar einer der CO2-effizientesten Verkehrsträger pro transportierter Tonne Güter ist. Jedoch besteht eine der großen Herausforderungen für den Sektor darin, sich weiter in Richtung der emissionsfreien Schiffe zu bewegen.

In ihrer Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität (SSMS) strebt die EU-Kommission an, den Anteil der Binnenschifffahrt (IWT) bis 2030 um 25 Prozent und bis 2050 um 50 Prozent zu erhöhen. Die Kommission werde einen ehrgeizigen Aktionsplan, Naiades 3, vorlegen, um sich auf diese Ziele zu konzentrieren, kündigte Adina Valean an.

EBU-Präsident Paul Goris betonte, dass die Branche die Ziele des Green Deal und den Naiades 3-Aktionsplan unterstützt. „Die Binnenschifffahrt ist bereit, die notwendigen Schritte in Richtung 0-Emissionen zu unternehmen und ein deutlich höheres Frachtaufkommen auf den Wasserstraßen zu übernehmen, wenn die richtigen Rahmenbedingungen gegeben sind“, erklärte er.

Das bedeutet konkret:

  • mehr Investitionen in die Infrastruktur durch die Mitgliedstaaten und deutlich mehr Mittel aus der CEF für die Wasserstraßen
  • eine Erhöhung des Anteils der Binnenschifffahrt durch eine vollständige Integration in die multimodale Kette
  • die Schaffung der richtigen rechtlichen Rahmenbedingungen
  • die Korrektur von Ungleichgewichten wie die lang anhaltende Überlastung der Häfen
  • die Unterstützung der Energiewende des Sektors durch maßgeschneiderte Finanzierung für den großflächigen Einsatz grüner Technologien für die Flotte, verlässliche alternative Kraftstoffe und Digitalisierung

Die European Barge Union (EBU) ist der europäische Verband, der die Binnenschifffahrt zur Fracht- und Personenbeförderung auf gesamteuropäischer Ebene vertritt. Mitglieder sind die nationalen Verbände der Binnenschiffer und Binnenschifffahrtsunternehmen sowie (internationale) Verbände im Bereich der Binnenschifffahrt und verwandter Bereiche. Die Aufgabe der EBU ist es, zur Entwicklung eines nachhaltigen und effizienten paneuropäischen Verkehrssystems durch einen größeren Anteil der Binnenschifffahrt beizutragen.

www.ebu-uenf.org

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