DHL Campus Wien Flughafen schaltet auf operativen Modus

Noch mehr Effizienz in den Abläufen und zusätzliche Wachstumsimpulse für das Luft- und Seefrachtgeschäft erwartet sich die DHL Global Forwarding (Austria) GmbH vom neuen Terminalkomplex in der Vienna Airport Region. Auf Basis von CargoWise One wird gerade weltweit ein neues globales Transport Management System eingeführt.

DHL Campus Wien Flughafen  schaltet auf operativen Modus Bild: Für temperaturgeführte Güter steht im neuen DGF-Terminal ein eigener Abschnitt bereit.

FISCHAMEND. In der Airportstrasse 1 in 2401 Fischamend zieht eine neue Logistikimmobilie die Blicke vieler Vorbeifahrender auf sich. Auf einem 60.000 m² großen Areal ist hier in einem knappen Jahr Bauzeit der DHL Campus Wien Flughafen entstanden. An dem hypermodernen Standort bewirtschaftet DHL Global Forwarding (DGF) ein Cross Dock-Lager mit 5.000 m² Fläche. Ihm gegenüber befindet sich die 7.000 m² große Anlage für den Umschlag von Stückgütern und Teilladungen von DHL Freight. Beide Gebäude sind nach dem TAPA A-Standard zertifiziert. Damit und durch die 24-stündige Sicherheitsüberwachung an sieben Tagen in der Woche ist ein hohes Maß der Sicherheit gewährleistet. Unbefugte Personen haben keinen Zugang zu dem Gelände.

Sowohl DHL Global Forwarding, der Spezialist für Luft-/Seefracht und Industrial Projects im Konzern Deutsche Post DHL Group, als auch der Landverkehr-Experte DHL Freight erbringen Transport- und Logistikdienste für sensible Kundenkreise. Dazu zählen Hersteller aus den Sektoren Life Science (Pharma und Healthcare), High Tech, EDV Equipment, Aerospace, Automotive und Maschinenbau. Deren SCM-Verantwortliche erwarten von ihren Speditionspartnern Konzepte, geprägt von Sicherheit, Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und einem hohen Maß der Transparenz durch die Bereitstellung von Sendungsdaten nach Möglichkeit in Echtzeit. Das Internet und eine fundierte Ausbildung ermöglichen ihnen die jederzeitige Anstellung von Vergleichen, und das stellt die Unternehmen der Logistikbranche täglich auf die Probe.

Bevor Hermann Filz als CEO Eastern Europe DHL Global Forwarding dazu Stellung nimmt, erläutert er noch die Vorzüge des DHL Campus Wien Flughafen. „Wir können hier die Sendungen unserer Kunden in Zentral-, Ost- und Südosteuropa noch besser konsolidieren“, lautet eine seiner Kernaussagen. Dazu muss man wissen, dass DHL Global Forwarding und DHL Freight bisher an drei Standorten im Großraum Wien angesiedelt waren. Das machte die Koordination und Abstimmung der Arbeitsabläufe mitunter aufwendiger, aber das ist Geschichte. Stattdessen werden jetzt die Weichen für eine engere Verzahnung der beiden Geschäftsfelder gestellt. So kann DHL Global Forwarding alle ein- und ausgehenden Luft-/Seefrachtsendungen zügig mit dem Europa-Netzwerk von DHL Freight verknüpfen – und umgekehrt.

„Das neue Terminal wird unseren Wachstumskurs noch stärker unterstützen“, ist Hermann Filz überzeugt. Es folgt der Hinweis auf das in einigen Ländern in seiner Region bereits erfolgreich implementierte, neue Speditionsprogramm, das auf der bewährten Marktlösung CargoWise One beruht. Dabei handelt es sich um ein globales Transport Management System zur Automatisierung und Optimierung von Prozessen bei gleichzeitiger Reduzierung jener Fehlerquellen, die durch die mehrfache Erfassung von Daten entstehen können. Seine Ausrollung war laut Unternehmensangaben zwar mit einem beträchtlichen technischen und organisatorischen Aufwand verbunden, ist aber erfolgreich über die Bühne gegangen.

Im neuen Cross Dock-Lager von DHL Global Forwarding beeindrucken insbesondere die zwei jeweils 600 m² großen temperaturgeführten Abschnitte für Frischeprodukte im Temperatursegment von 2-8 Grad Celsius und für Artikel mit Bedarf an einer Umgebungstemperatur in der Bandbreite von 15-25 Grad Celsius. Beide Bereiche verfügen zudem zwei temperaturgeführte Lkw-Andockschleusen für die Be- und Entladung der Sendungen. Eine weitere rund 400 m² große „Schleuse“ am Flughafen Wien dient als Sammelstelle für die ein- und ausgehenden Luftfrachtsendungen kurz vor dem Abflug oder unmittelbar nach Ankunft der Liniendienste. Alarmüberwachte Lkw-Züge pendeln zwischen dem Airport und dem DHL Campus Wien Flughafen, wo aktuell rund 250 Mitarbeitende – davon 150 Personen bei DGF – beschäftigt sind.

„Wir haben jetzt noch mehr Fläche für die Abwicklung von Import-/Exportsendungen und erwarten uns von den täglichen Lkw-Verbindungen für Stückgüter und Teilladungen der DHL Freight in Europa positive Impulse für unser Geschäft“, reflektiert Hermann Filz im Gespräch mit der Österreichischen Verkehrszeitung. Damit und mit der Unterstützung durch sein Team will der DGF-Manager die Marktführerschaft im Bereich Luftfracht ausbauen und weitere Potenziale in der Seefracht heben. Auch im Segment Industrial Projects, der in seiner Region rund 60 Mitarbeitende beschäftigt, plant DGF in Zukunft einen stärkeren Marktauftritt. Für jedem dieser Bereiche spielt auch die Zollabteilung in Wien eine Rolle, deren acht Mitarbeitende rund 70.000 Zollaktivitäten im Jahr durchführen.

Zur Region Eastern Europe von DHL Global Forwarding gehören aktuell 26 Länder bis nach Zentralasien. Ihre Organisation stützt sich auf ein Set-up mit 1.250 Mitarbeitenden an eigenen Standorten in 15 Ländern und leistungsfähigen Agenturpartnern in elf Staaten. Zuverlässigkeit und Qualität zu marktadäquaten Preisen sind die allerhöchste Prämisse des Unternehmens. Dafür sorgt im Tagesgeschäft eine vielschichtige Produktpalette mit verschiedenen Laufzeiten und Mehrwertdiensten, begleitet von einem lückenlosen Informationsfluss. Kundenzufriedenheit entstehe aber auch aus der Selektion der richtigen Partner für Tätigkeiten in den Bereichen Transport (Fluggesellschaften, Containerreedereien, Bahnoperateure, Lkw-Transporteure) heraus. Das alles müsse man letztendlich professionell vermarkten, sagt Hermann Filz an die Adresse des von 120 Personen gebildeten DGF-Sales Teams in Eastern Europe gerichtet.

JOACHIM HORVATH

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