Bei DB Schenker regnet es bald Ersatzteile aus der Cloud. Als erster globaler Logistiker bietet das Unternehmen ab sofort Ersatzteil-Lieferung via 3D-Druck an.
„Produkte aus unserem virtuellen Warenlager sind in kürzester Zeit verfügbar und werden direkt dort hergestellt, wo sie gebraucht werden“, so der Vorstandsvorsitzende Jochen Thewes bei der Produktkonferenz von DB Schenker in Frankfurt.
Vom virtuellen Warenlager erhofft sich das Logistikunternehmen vor allem eine Senkung der Lieferkosten und verkürzte Lieferzeiten. „Ziel ist es, unnötige Lagerhaltung zu vermeiden und Lieferketten noch stabiler und flexibler zu machen. Wir wollen Wege verkürzen und gleichzeitig Produkte schneller und günstiger verfügbar halten“, erklärt Jochen Thewes.
DB Schenker hat das virtuelle Warenlager für Kunden aus den Märkten Maschinenbau, Automobilindustrie und Schienenverkehr in Pilotprojekten getestet. Dabei wurden Teile wie Handgriffe, Verkleidungen und Gehäuse auf Anforderung in der Nähe des Kunden hergestellt. Ohne Vorproduktion und Einlagerung sinken so auch die Kapitalbindungskosten. Der neue Schenker-Service „On-Demand Production“ (Herstellung nach Bedarf) mit virtuellem Warenlager wird nun weltweit für einen breiten Kundenkreis angeboten.
Für das neue Produkt baut DB Schenker auf die Erfahrung der Deutschen Bahn – mit 80.000 via 3D-Druck hergestellten Teilen aus unterschiedlichen Materialien und Technologien. „Nach unseren Erkenntnissen sind bis zu zehn Prozent der Lagerbestände von Unternehmen grundsätzlich vor Ort herstellbar“, sagt Jochen Thewes.
Besonders Ersatzteile, die eher selten benötigt werden, sowie Teile, die aufgrund hoher Mindestabnahmemengen in großer Anzahl eingelagert werden müssen, eignen sich für den für 3D-Druck. Die virtuelle Einlagerung der Teile erfolgt dabei durch das Hochladen der 3D-Baupläne in der Cloud.
Neben der neuen „On-Demand Production“ stellte DB Schenker in Frankfurt weitere Innovationen vor. Darunter ist der „Digitale Control Tower“ des Landverkehrs, der täglich 9.000 Sammelverkehre in ganz Europa in Echtzeit nachverfolgbar macht.
Die „Intercontinental Supply Chain Solutions“ in der Luft- und Seefracht nutzen künstliche Intelligenz, Echtzeitdaten und interaktive Informationsplattformen für die Lieferketten der Kunden. Im Warenlager setzt DB Schenker auf Sensortechnik zum Infektionsschutz für stabilen Betrieb bei ansteigenden Covid-Infektionszahlen sowie auf Inspektionen per Datenbrille zur Vermeidung von Reise- und Transportaufwand.