Zügig anfahren, beim Bremsen Energie ins Netz zurückspeisen oder den Zug an den richtigen Stellen rollen lassen – Fingerspitzengefühl im Führerstand spart Energie: Bereits seit mehr als zehn Jahren wenden die Triebfahrzeugführer der Deutschen Bahn (DB) eine energieeffiziente Fahrweise an. Allein bei DB Cargo wurden so von 2005 bis 2015 rund 90.000 Tonnen CO2 eingespart.
Damit sich diese Erfolgsgeschichte fortsetzt, erhalten die Triebfahrzeugführer von DB Cargo beim energiesparenden Fahren künftig auch digitale Unterstützung: Auf 300 ihrer Elektroloks hat die Güterbahn das Fahrassistenzsystem „LEADER“ in Betrieb genommen. LEADER – „Locomotive Engineer Assist Display and Event Recorder“ – gibt dem Lokführer über ein zusätzliches Display im Führerstand Tipps, mit welcher Geschwindigkeit er möglichst energiesparend durch Fahrplan und Streckenprofil steuern kann.
„Wir sind die erste große europäische Güterbahn, die ein Fahrassistenzsystem auf einer größeren Teilflotte einführt“, sagt Steffen Bobsien, Assetmanager und Leiter Technik Schienengüterverkehr bei DB Cargo. „Gemeinsam mit dem Hersteller Knorr-Bremse haben wir gezeigt, wie man ein Innovationsprojekt durch eine konsequente Praxisorientierung erfolgreich mit der deutschland-weiten Inbetriebnahme eines Systems abschließt.“
Der Bahnstromverbrauch von DB Cargo entspricht pro Jahr dem Stromverbrauch von fast einer Million 2-Personen-Haushalten. Neben dem positiven Effekt auf die Umwelt hat das energiesparende Fahren auch eine wirtschaftliche Komponente: Energiekosten stärken die Wettbewerbsfähigkeit.
Für Klima- und Lärmschutz hat sich die DB klare Ziele bis zum Jahr 2020 gesetzt: 30 Prozent Reduktion spezifischer CO2-Emissionen gegenüber 2006, 45 Prozent Erneuerbare Energien im DB-Bahnstrommix und Halbierung des Schienenverkehrslärms gegenüber 2000.