Crowd-Logistikplattform myrobin nimmt Fahrt auf

Zunächst geht „myrobin auf Schiene“ an den Start. ÖBB-Reisende zwischen Wien und Graz können Pakete mitnehmen und erhalten dafür Fahrtkostenzuschuss.

Crowd-Logistikplattform myrobin nimmt Fahrt auf Bild: ACTS-myrobin

Unter der Bezeichnung „myrobin auf Schiene“ geht der Unternehmer Hannes Jagerhofer in Zusammenarbeit mit den ÖBB mit einem neuen Projekt an den Start. In einem sechswöchigen Testbetrieb ab Anfang November sind Bahnreisende auf der Strecke zwischen Wien und Graz eingeladen, Pakete auf ihrer Fahrt mitzunehmen. Im Gegenzug können sie damit verdienen, indem sie einen – wie es das Unternehmen nennt – Fahrtkostenzuschuss erhalten.

Bei „myrobin auf Schiene“ übernehmen Reisende Pakete, die zuvor von den Versendern gegen eine geringe Gebühr an einer Station am Ausgangsbahnhof deponiert worden sind, und geben sie an einer anderen Station am Zielbahnhof wieder ab. Verpackt müssen die Sendungen nicht sein, da myrobin auch dem Verpackungsmüll entgegenwirken möchte.

Am Zielbahnhof angekommen erhalten die Reisenden dann ihren Fahrtkostenzuschuss. Die transportierten Pakete sind standardmäßig bis zu 500 Euro versichert. Höhere Versicherungssummen können im System ebenfalls eingestellt werden.

„Die Zusammenarbeit mit einem Branchenführer wie den ÖBB unterstreicht die Stärke und Relevanz der Initiative“, kommentiert Hannes Jagerhofer die Zusammenarbeit. myrobin habe es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, den Paketversand klimafreundlicher zu gestalten und umweltbewussten Reisenden die Möglichkeit zu bieten, ihre Fahrtkosten zu senken.

Hannes Jagerhofer – bekannt unter anderem als Veranstalter von Beachvolleyball-Turnieren und als Mitgründer des Flug-Vergleichsportals checkfelix – hatte sich bereits im Jahr 2012 an die Umsetzung der Idee zu myrobin gemacht, zunächst für Straßentransporte. 2013 stellte die Crowd-Logistikplattform nach eigenen Angaben auf diese Weise innerhalb eines halben Jahres mit 20.000 registrierten Fahrer:innen bereits 60.000 Pakete zu. Nach einer Anzeige sah sich myrobin allerdings gezwungen, den Betrieb einzustellen.

Der Rechtsstreit zog sich über mehrere Jahre, bis sich herausstellte: Das Modell ist rechtlich unbedenklich. Nun geht Jagerhofer den Neustart von myrobin an – und will im ersten Halbjahr 2024 mit einer neuen Plattform offiziell loslegen. Dazu haben im Sommer 466 Investor:innen im Zuge einer Crowdinvestment-Kampagne mehr als 900.000 Euro in das Unternehmen gesteckt.

www.myrobin.com

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