Bei dem ersten Deutsch-Österreichischen Logistikgesprächen diskutierten am 26. April Fachleute aus beiden Ländern über aktuelle Entwicklungen im städtischen Zustellverkehr. Dabei wurden die Chancen und Herausforderungen für die Anbieter in der KEP-Logistik erörtert. Das Geschäft der Paket- und Expressdienste ist von einem dynamischen Wachstum speziell im Segment B2C gekennzeichnet, wo der Markt in Österreich im Jahr 2018 um knapp 20 Prozent gewachsen ist.
Hier einen kurzen Ausschnitt aus den Diskussionsbeiträgen:
Carmen Schmidt, Geschäftsführerin der Logistik-Initiative Hamburg
„Ich glaube, dass man in der Bevölkerung mehr Wertschätzung für die Logistik schaffen kann. Aber das sind halt Mammutaufgaben. Dabei sollten wir auch auf die vorhandenen Alternativen schauen. in Hamburg haben wir zum Beispiel noch Wasserstraßen. Warum kann man diese Infrastruktur nicht noch weiter nutzen?
Man kann ein Verkehrsmittel nicht mit einem anderen Verkehrsmittel ersetzen. Das löst das Problem ja nicht.“
Marten Bosselmann, Vorsitzender im Bundesverband Paket und Expresslogistik in Berlin
„Online-Shopper denken sich immer, sie reduzieren damit den Verkehr. Aber in Wirklichkeit nutzen sie die Zeit, um statt einzukaufen ins Fitnessstudio zu fahren.
Wir sind immer im Krisenmodus, verursacht durch Staus und Arbeitskräftemangel. Trotzdem bewegt unsere Branche in Deutschland zuverlässig 2 Mrd. Sendungen im Jahr. Wir haben einen Blumenstrauß an Problemen, aber die lösen wir.
Die Kunden erwarten drei Dinge: Speed, Speed, Speed. Jedoch ist die Bereitschaft für hochwertige Dienstleistungen zu bezahlen kaum gegeben.“
Peter Umundum, Vorstand für Paket und Logistik bei der Österreichischen Post AG
„Der private Kunde hat das Gefühl, dass die Paketzustellung manchmal gar nicht funktioniert. Auf der anderen Seite muss man in Relation setzen, dass sich die Paketmengen in den letzten zehn Jahren verdoppekt haben. Im November und Dezember haben wir nochmal zusätzlich die doppelte Menge. Und dafür funktioniert es doch ganz gut.
Der eCommerce lässt sich nicht aufhalten. Jedoch wird uns der Einsatz von Drohnen in den Großstädten keinen richtigen Nutzen bringen.“
Martin Reinthaler, Projektleiter „GrazLog“ in der AIT Austrian Institute of Technology GmbH
„Was für die Innenstädte von Vorteil ist, ist passende Fahrzeuge einzusetzen. Umso weiter ins Zentrum, desto kleiner die Fahrzeuge. Das erfordert einfach ein bisschen ein Umdenken im Konzept.
Auch auf der Kundenseite kann sich etwas tun. Es hat sehr lange den Anschein gemacht, dass der Kunde die Bestellung sehr schnell haben möchte. Aber ich denke, das ist in den meisten Fällen gar nicht nötig“
www.leitbetriebe.at
www.logistik-initiative-austria.at
www.wko.at
SAP Österreich: Gregor Grindjan (36) ist neuer Head Digital Supply Chain CEE
SAP ist marktführender Anbieter von Geschäftssoftware für Firmen jeglicher Größe und Branchen
Seit Jahresbeginn zeichnet Gregor Grindjan als neuer Head of Digital Supply Chain verantwortlich und wird gemeinsam mit seinem Team in 17 Ländern der Region CEE (Central and Eastern Europe) alle Themen rund um das SAP Supply Chain-Portfolio weiterentwickeln und vorantreiben.
Davor war er sechs Jahre als Account Executive für Large Enterprise Kunden im Segment produzierende Unternehmen tätig.
Seine Karriere bei SAP startete der 36-jährige Wiener 2011 im Vertrieb für SAP-Cloudlösungen, wo er für den Aufbau des Cloud-Markts und der entsprechenden Partnerlandschaft in diesem Bereich verantwortlich war. Vor seinem Wechsel zu SAP arbeitete Gregor Grindjan u.a. bei Siemens, NÖM AG und Battenfeld Kunststoffmaschinen in beratender Funktion für die Supply Chain.
Gregor Grindjan hat zwei Universitätsabschlüsse, einen Master in Prozess- und Produktionsmanagement und ein Diplom (FH) in Wirtschaftsingenieurwesen. Darüber hinaus unterrichtetet er als Dozent an der Fachhochschule Wiener Neustadt.
Die SAP Österreich GmbH steht zu 100 Prozent im Eigentum der SAP SE und wurde 1986 als erste Auslandsniederlassung gegründet. Die Bandbreite der über 1.600 österreichischen Kunden reicht von mittelständischen Unternehmen bis hin zu multinationalen Konzernen. Am Standort Wien befinden sich außerdem mehrere überregional tätige Geschäftseinheiten, wie z.B. das Global Support Center Austria und das Field Services Management (Consulting, Training) für ganz Osteuropa und den Nahen Osten. Zusätzlich verfügt die SAP Österreich GmbH über ein weiteres Büro in Linz.