In Oberwart erfolgte in der Vorwoche die Vertragsunterzeichnung für den Kauf der Bahnstrecke Friedberg-Oberwart durch die Verkehrsinfrastruktur Burgenland (VIB), eine 100%-Tochter der Landesholding Burgenland. Die 25,8 Kilometer lange Güterbahnstrecke stand im Eigentum der ÖBB und sollte stillgelegt werden.
„Der Erhalt der Bahnstrecke ist für die wirtschaftliche Entwicklung des Südburgenlandes von großer Bedeutung. Mit dem Kauf durch das Land ist der Weiterbestand dieser Bahnverbindung langfristig gesichert“, so Landeshauptmann Hans Niessl gegenüber Journalisten. „Mit dem Erhalt der Strecke ist die umweltfreundliche Versorgung von sechs Unternehmen auf der rund 28 km langen Bahnlinie gesichert,“ bestätigte auch Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG.
Hans Niessl: „Das Burgenland erlebt derzeit einen wirtschaftlichen Boom. Mit dem höchsten Wirtschaftswachstum, mit Beschäftigungsrekord, dem Rückgang der Arbeitslosigkeit, der Ansiedlung neuer Betriebe und dem Ausbau bestehender Standorte. Damit wir diesen Erfolg fortsetzen können, brauchen wir eine leistungsfähige Infrastruktur.“
2011 war der Personenverkehr auf der im Eigentum der ÖBB stehenden Strecke Friedberg-Oberwart aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt worden. Die Stilllegung drohte auch dem Güterverkehr, der von Steiermärkischen Landesbahnen durchgeführt wird. Nicht zuletzt, weil sich das Güteraufkommen zuletzt verdoppelt hat, forderte eine Reihe südburgenländischer Unternehmen, darunter Unger Stahlbau, den Weiterbetrieb. 2015 wurde eine Absichtserklärung zum Kauf der Strecke Friedberg-Oberwart durch das Land Burgenland unterzeichnet.