Teilkonzern Rail Cargo Austria der ÖBB Holding will mit fortlaufender Internationalisierung weitere Marktanteile gewinnen
Der Vorstand der ÖBB stellt sich darauf ein, die Sanierung der Aktivitäten in der Kontraktlogistik aus eigener Kraft stemmen zu müssen. „Zu diesem Zweck fassen wir die einzelnen Unternehmen in diesem Bereich demnächst in einer Gesellschaft mit dem Namen European Contract Logistics zusammen ", sagte Mag. Christian Kern, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG, auf der Bilanzpressekonferenz.
Die neue Gesellschaft für Stückgutlogistik, Warehousing/Distribution und Mehrwertdienste beschäftigt etwa 2.000 Mitarbeitende und repräsentiert einen Jahresumsatz von rund 220 Mio. Euro. Ziel des ÖBB-Managements ist die rasche Rückführung der Aktivitäten in der Kontraktlogistik in die Gewinnzone. Im Geschäftsjahr 2012 stand in diesem Geschäftsfeld ein Verlust von rund 3 Mio. Euro zu Buche.
Chrisitan Kern bekräftigte vor der Presse das Interesse der ÖBB Holding an strategischen Partnerschaften mit anderen Unternehmen im Bereich Kontraktlogistik. Sollte es hier zu keiner Lösung kommen, werde man die Rückkehr in die Gewinnzone – sprich den Turnaround – aus eigener Kraft bewerkstelligen, räumte der ÖBB-Chef vor der Presse ein.
Davon abgesehen soll der Teilkonzern Rail Cargo Austria in den kommenden Jahren mittels fortgesetzter Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität sowie der Internationalisierung der Produktion und des Absatzes weitere Marktanteile gewinnen. Nach der Ausdehnung der Eigentraktion auf die Länder Italien, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Tschechien und Slowenien ist das Hauptaugenmerk jetzt auf die türkischen Kundenkreise gerichtet, für die man leistungsfähige Konzepte für den Gütertransport auf der Schiene auf den Verbindungen von/nach Koper und Triest entwickeln werde, wie Christian Kern gegenüber der Österreichischen Verkehrszeitung einräumte.
Der Teilkonzern Rail Cargo Austria erzielte im Vorjahr in einem schwierigen Marktumfeld mit einer Reihe von Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität und dem bewussten Verzicht auf unrentable Geschäfte eine deutliche Ergebnisverbesserung. Aus Umsatzerlösen von 2,34 Mrd. Euro (-7%) wurde ein positives Ergebnis von 29 Mio. Euro (2011: -48,6 Mio. Euro) erwirtschaftet.
Das von den 9.784 Mitarbeitenden bewältigte Transportaufkommen lag mit 113 Mio. Tonnen um 9 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Davon entfielen 85 Mio. Tonnen (-9%) auf den Konventionellen Wagenladungsverkehr und 17,1 Mio. Tonnen (-10%) auf den Unbegleiteten Kombinierten Verkehr. Das Aufkommen auf den Rollenden Landstraßen ist um 30 Prozent auf 9,4 Mio. Tonnen gesunken. In der Kontraktlogistik wurden 1,5 Mio. Tonnen (-12%) bewegt.