Die Bayernhafen Gruppe bündelt verschiedene Güter und verlagert Langstreckenverkehre mit der passenden Infrastruktur weg von der Straße auf die beiden umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Bahn. So wurden an den sechs Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau insgesamt 8,75 Mio. Tonnen Güter per Schiff und Bahn umgeschlagen – das sind 94 Prozent des Aufkommens im Jahr 2019.
Das entspricht pro Tag rund 1.400 eingesparten Lkw-Fahrten mit einer Ladung von durchschnittlich 17,2 Tonnen. Der Schiffsgüterumschlag 2020 betrug 3,16 Mio. Tonnen, das sind 6,5 Prozent mehr als im Geschäftsjahr 2019. Der Bahnumschlag ging dagegen um 11,6 Prozent auf 5,6 Mio. Tonnen zurück.
Bayernhafen bewähre sich damit auch und gerade in Krisenzeiten als Garant der Verkehrsverlagerung, betont Geschäftsführer Joachim Zimmermann. So könnten die Kunden jeden Tag funktionierende Lieferketten bei Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs sicherstellen. Per Schiff und Bahn werden an den Bayernhafen Standorten u.a. Agrargüter, Baustoffe, Nahrungsmittel, Brennstoffe und Industriegüter wie Maschinen und Automotivteile sowie Schwergut abgewickelt.
Mit 403.931 TEU wurden im Kombinierten Verkehr 89 Prozent der Vorjahresmenge umgeschlagen. Neben Containern im Seehafenhinterlandverkehr gehören dazu Wechselbrücken und Sattelauflieger im kontinentalen und alpenquerenden Verkehr.
Neu hinzugekommen sind auch während der Krise in 2020 weitere grenzüberschreitende Güterzug-Verbindungen. Seit Oktober ist Aschaffenburg mit Novara in Norditalien verbunden. Mit dem Seehafen Triest gibt es seit November eine Direktverbindung von Nürnberg aus.
„Auch in diesen Zeiten haben wir mit unseren Partnern zukunftsweisende Projekte realisiert“, sagt Joachim Zimmermann. Seit 1. Februar 2021 verbindet der AlbatrosExpress den bayernhafen Passau mit Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven. Damit sind jetzt alle fünf trimodalen bayernhafen Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Regensburg und Passau fahrplanmäßig mit den deutschen Seehäfen per Schiene verbunden.
„Als Standort-Architekt schaffen wir die Voraussetzungen für die Ansiedlung logistikintensiver Unternehmen in unmittelbarer Nähe zu Bahn und Wasserstraße“, erläutert Joachim Zimmermann. „Mit strategischem Flächenmanagement setzen wir dabei konsequent auf Flächenrecycling statt auf Flächenverbrauch – ein weiterer starker Pluspunkt unseres Geschäftsmodells.“
Factbox Bayernhafen Gruppe
Standorte: Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg, Passau: sechs Standorte an der Rhein-Main-Donau-Achse, Einbindung in das internationale Schienen- und Straßennetz
Güterumschlag 2020: 8,75 Mio. Tonnen per Schiff und Bahn
Intermodaler Umschlag 2020: 403.931 TEU
Flusskreuzschifffahrt 2020: 326 Schiffe in Aschaffenburg, Bamberg, Roth, Passau, Regensburg
Beschäftigte: 215
Umsatz 2020: rund 47 Mio. Euro (Prognose)
Bilanzsumme 2020: rund 225 Mio. Euro (Prognose)
800 Hektar Gesamthafenfläche und über 400 ansässige Unternehmen mit mehr als 13.000 Beschäftigten machen Bayernhafen zu einem der leistungsstärksten Logistik-Netzwerke in Europa. Betreiber der Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Regensburg und Passau ist die Bayernhafen GmbH & Co. KG. Die Standorte Nürnberg und Roth werden von der Hafen Nürnberg-Roth GmbH betrieben, an der die Bayernhafen GmbH & Co. KG mit 80 Prozent, die Stadt Nürnberg mit 19 Prozent und die Stadt Roth mit einem Prozent beteiligt sind.
Auch ansässige Unternehmen investierten 2020. So nahm im Bayernhafen Regensburg die Horst Pöppel Spedition im März ein neues Multi-User-Warehouse mit Gleisanschluss in Betrieb. Per Bahn kommen Food/Non-Food-Produkte aus Italien wie zum Beispiel Wein. Von Regensburg aus werden diese in die Distributionszentren des Lebensmittel-Einzelhandels verteilt.
Im Mai nahm der Energieversorger MaierKorduletsch sein neues Holzpellet-Silolager im bayernhafen Passau in Betrieb. Die drei jeweils 30 Meter hohen Silotürme bieten Platz für insgesamt 4.500 Tonnen des nachwachsenden Energieträgers.