Mit mehreren anspruchsvollen und ungewöhnlichen Special-Cargo-Projekten hat Hapag-Lloyd in den vergangenen Wochen seine Kompetenz und Innovationskraft in diesem Marktsegment unter Beweis gestellt. Der Transport von für Hawaii bestimmten Schnellbahnwaggons von Antwerpen (Belgien) nach Houston (Texas, USA) sowie die Verschiffung übergroßer Reifen aus Savannah (Georgia, USA) via Antwerpen ins australische Freemantle sind dafür zwei besondere Beispiele.
Die riesigen Reifen, die Hapag-Lloyd für einen namhaften Hersteller in mehreren Chargen nach Australien liefert, passten wegen ihres großen Durchmessers nicht in herkömmliche Container. Eine Hapag-Lloyd Eigenentwicklung erwies sich hier als ideale Lösung: der 40‘ Open Top Container mit Stahlboden. Vier bis sechs der Super-Pneus für riesige Minenfahrzeuge können bei geöffnetem Verdeck in jeweils einem Container verstaut und sicher gelascht die Reise über die Ozeane antreten.
Der erfolgreiche erste Transport, den die Hapag-Lloyd Area US Flag durchführte, umfasste 27 Open Tops. Aufträge für weitere 51 Container, die sich auf fünf Abfahrten der Area US Flag verteilen werden, konnten mittlerweile hinzugewonnen werden.
Um den Auftrag für den Transport von 30 für Hawaiis Hauptstadt Honolulu bestimmte Bahnwaggons zu gewinnen, konnte Hapag-Lloyd gleich zwei spezifische Stärken ins Feld führen: Neben seiner technischen Kompetenz profitierte das Unternehmen in diesem Fall davon, dass es als einer von wenigen großen, internationalen Carriern auch mit unter amerikanischer Flagge fahrenden Schiffen mit US-Personal operiert. Dies war eine von der US-Regierung formulierte Bedingung, um an diesen Transport zu gelangen. Für Hapag-Lloyd sprach aus Sicht des Kunden aber auch, dass die Reederei ihre technischen Fähigkeiten in einem ähnlich gelagerten Fall – dem Transport von U-Bahnzügen nach Peru – bereits früher eindrucksvoll demonstriert hatte.
Die ersten drei der 18 Meter langen, drei Meter hohen und 3,5 Meter breiten Waggons wurden Anfang Juli auf Hapag-Lloyds „Washington Express“ geladen, nachdem sie zuvor per Truck vom Produktionsstandort in Süditalien nach Antwerpen gebracht worden waren. Vom Bestimmungshafen Houston (Texas, USA) werden die Waggons zur Fertigmontage nach Pittsburgh (Pennsylvania, USA) gebracht und später nach Honolulu verschifft. Bis Juni 2018 plant Hapag-Lloyd pro Monat ungefähr eine weitere Lieferung.