Autamarocchi strebt nach weiterem Wachstum in Österreich

Die Autamarocchi Spa ist der führende Anbieter im Geschäftsfeld Containertrucking in Italien. Die jüngere Geschichte des Triester Unternehmens war von der erfolgreichen Expansion nach Zentraleuropa geprägt, wo man sich mittlerweile auch in Österreich gut positioniert sieht. Aber da geht noch mehr, ist Roberto Vidoni überzeugt.

Autamarocchi strebt nach  weiterem Wachstum in Österreich Bild: Ein Blick in den „Control Room“ der Autamarocchi Spa ín der Triester Firmenzentrale.

TRIEST. Die Führung durch die Dispo-Zentrale der Autamarocchi Spa liegt schon einige Jahre zurück, doch sie hat sich im Gedächtnis des Berichterstatters eingeprägt. Jeder Mitarbeiter sitzt vor zwei Bildschirmen und ist mit einem Headset für Telefonate ausgestattet. An den Wänden sind große LCD Video Walls installiert, auf denen viele Tabellen, Zahlen und Kurven flackern. Alles zusammen dient als Maßnahme zur Sicherstellung von effizienten Betriebsabläufen in der größten Flotte für Containertrucking Services in Italien. Gemeinsam mit ausgewählten Subfrächtern wurde der Aktionsradius in den letzten zehn Jahren nach Zentraleuropa ausgedehnt, und dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen – aber davon später.

In der Dispo-Zentrale, die Ähnlichkeiten mit den Kontrollräumen in der Luftfahrtindustrie aufweist, sitzen die Mitarbeitenden hochkonzentriert vor den Monitoren. Zusammen bilden sie eine weltoffene Gemeinschaft. Die Kommunikation mit den Kunden aus dem Kreis der internationalen Speditionen und Containerreedereien erfolgt in verschiedenen Sprachen, und dabei wird etliches bewegt. Der Eigenfuhrpark von Autamarocchi besteht aus 720 Sattelzugmaschinen und 1.270 Chassis – ergänzt um einige Planenfahrzeuge – für Transportabwicklungen in den Bereichen Containertrucking und Full Truck Loads. Er ist eingebettet in ein Netzwerk von Containerdepots und sogenannten „Port Distriparks“ in ganz Italien.

Aber nicht nur damit hat es die im Jahr 1986 aus der Fusion der Firmen Auta und Marocchi entstandene Autamarocchi Spa zum führenden Anbieter im Marktsegment Containertrucking in Italien gebracht. Auch die systematische Digitalisierung der Betriebsabläufe leistet einen Beitrag dazu. So steuern IT-Systeme bestimmte operative Abläufe und beschränkt sich die Tätigkeit der Mitarbeitenden auf die Ausübung von Begleit- oder Kontrollfunktionen. In der Gesamtbetrachtung ergibt das eine hocheffiziente Ablauforganisation mit einem sehr geringen Leerfahrtenanteil. Diesen weiter zu senken und damit ein Benchmark in der Containertrucking-Branche zu setzen, ist das erklärte Ziel der Geschäftsleitung des Triester Privatunternehmens mit rund 1.000 Mitarbeitenden und zuletzt mehr als 140 Mio. Euro Jahresumsatz.

In den vergangenen zehn Jahren ist Autamarocchi über die Grenzen von Italien hinausgewachsen. Mit der Eröffnung von eigenen Büros in Koper, Rijeka, Budapest und Graz wurde der Markteintritt in den Ländern in Zentraleuropa vollzogen. Damit einher ging die Ausweitung der Serviceleistungen im Segment Containertrucking nach Slowenien, Kroatien, Ungarn und Österreich. „Mittlerweile bedienen wir auch den süddeutschen Raum, der für unser Unternehmen vor allem auf den Verbindungen von und nach Triest stetig an Bedeutung gewinnt“, wie Roberto Vidoni, Director Container Transport Autamarocchi Spa, im Gespräch mit der Österreichischen Verkehrszeitung einräumt.

In Österreich unterhält das Triester Transportlogistikunternehmen seit fünf Jahren eine eigene Niederlassung im Cargo Center Graz (CCG.). Ihr Wirken beschränkte sich zunächst auf die Organisation und Abwicklung von Containertransporten von Kärnten und der Steiermark ausgehend nach Triest, Koper oder Rijeka und retour. Mittlerweile betreuen die zehn Mitarbeitenden in der Grazer Niederlassung auch Kunden in den Bundesländern Oberösterreich, Salzburg und Tirol. Darunter befinden sich zum einen Speditionen wie DB Schenker, Gebrüder Weiss, Kühne + Nagel, Panalpina und Q Logistics, sowie zum anderen die Containerreedereien China Cosco Shipping, CMA CGM, Evergreen Line und MSC.

Man verzeichne in Österreich nach wie vor ein kontinuierliches Wachstum, berichtet Roberto Vidoni. Der Autamarocchi-Manager schätzt die Alpenrepublik ob ihrer starken Exportwirtschaft, deren Verschiffungen ab der nördlichen Adria mehrheitlich über den Hafen Koper laufen. Aber das mache für sein Unternehmen keinen großen Unterschied aus. Man orientiere sich vorrangig an den Kundenwünschen und bewege auf den Österreich-Relationen mittlerweile knapp 8.000 Containersendungen im Jahr. Zielsetzung in 2019 ist ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich, getragen von Mengensteigerungen in den bereits genannten Bundesländern bis in den Großraum Wien.

Mindestens ebenso stolz wie auf die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung in den letzten Jahren ist man bei Autamarocchi auf die moderne Fahrzeugflotte. Praktisch der gesamte Fuhrpark wird von Euro-6-Motoren angetrieben. Die derzeit aus 40 Einheiten bestehende LNG-Flotte wächst in den kommenden Monaten auf 60 Fahrzeuge. Damit begleitet das Triester Unternehmen die wachsende Zahl von Kunden, die den Einsatz von modernsten Antriebssystemen im Containertrucking ausdrücklich wünschen. Positiver Nebeneffekt für Autamarocchi ist der aus PR-Sicht fast unbezahlbare Ruf, derzeit der „grünste“ Transportlogistikdienstleister in ganz Italien zu sein.

JOACHIM HORVATH

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