Im August 2022 hat die Ukraine rund 4,5 Mio. Tonnen Getreide und Ölsaaten exportiert. Von dieser Menge sind zusammengerechnet knapp 3 Mio. Tonnen auf dem Wasserweg über die Schwarzmeerhäfen sowie über die Donau ausgeführt worden. Per Bahn wurden 1 Mio. Tonnen und mit Lkw 600.000 Tonnen transportiert.
Diese Zahlen teilte Taras Vysotskyi, erster stellvertretender Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, bei einer von der Vereinigung Donau Soja organisierten Pressekonferenz mit, die anlässlich der in Wien stattfindenden DonauBörse abgehalten wurde. „Vor Beginn der russischen Invasion in der Ukraine haben wir pro Monat bis zu 6 Mio. Tonnen Agrarprodukte exportiert“, fügte Vysotskyi hinzu. Im Juli habe der Staat noch fast 3 Mio. Tonnen Getreide und Ölsaaten auf Straße und Schiene über alternative Routen ins Ausland verbringen können.
Bei den Agrarexporten habe die Ukraine ihr Potenzial also noch bei weitem nicht voll ausgeschöpft. „Auf der Donau können wir die vorhandenen Kapazitäten mit dem Binnenschiff nutzen“, stellte Vysotskyi fest, „aber Flaschenhals bei den Ausfuhren ist die Bahn. Auf der Schiene fehlen Waggons, und auch die verschiedenen technischen Standards in den einzelnen Staaten erschweren die Exporte.“
Vor Kriegsausbruch im Februar 2022 sind 35 Prozent der Ukraine-Getreideexporte in EU-Staaten gegangen, 40 Prozent nach Südostasien (inklusive Indien und China) sowie 25 Prozent in den Nahen Osten und Nordafrika. Aus den Exporterlösen mit Agrarprodukten erwirtschaftet die Ukraine pro Jahr mehr als 20 Milliarden US-Dollar.
In der Landwirtschaft zählt die Ukraine zu den Großmächten auf der Erde. In einem Normaljahr werden in dem Staat 52 Mio. Tonnen Getreide und 15 Mio. Tonnen Ölsaaten geerntet. Beim Getreide entfallen 25 Mio. Tonnen auf Mais, 19 Mio. Tonnen auf Weizen, 5 Mio. Tonnen auf Gerste und der Rest auf weitere Sorten. Bei den Ölsaaten stehen Sonnenblumen mit 9 Mio. Tonnen sowie Raps mit 3 Mio. Tonnen an der Spitze. (mm)