Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verzeichnete 2023 einen Umsatzrückgang um 8,6 Prozent auf 1,41 Mrd. EUR (im Vorjahr: 1,54 Mrd. EUR). Ursächlich hierfür war neben der konjunkturbedingt geringeren Menge im Containerumschlag der Rückgang der Lagergelderlöse an den Hamburger Containerterminals, die im Vorjahr durch die gestörten Lieferketten begünstigt worden waren.
Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel im Jahresvergleich um 53,9 Prozent auf 92,9 Mio. EUR (2022: 201,6 Mio. EUR). Die EBIT-Marge belief sich auf 6,6 Prozent und lag damit 6,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahr. Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter reduzierte sich um 89,4 Prozent auf 8,7 Mio. EUR (2022: 82,1 Mio. EUR).
Im Segment Container ging der Containerumschlag an den HHLA-Containerterminals im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf 5,92 Mio. TEU zurück (2022: 6,4 Mio. TEU). Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals lag dabei mit 5,69 Mio. TEU um 6,3 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres von 6,07 Mio. TEU. Haupttreiber für diese Entwicklung war der Rückgang der Volumina im Fahrtgebiet Fernost, insbesondere China. Positive Impulse aus dem nordamerikanischen Ladungsaufkommen sowie den Umschlagmengen des Mittleren und Nahen Ostens konnten diesen nur teilweise kompensieren.
Bei den Zubringerverkehren (Feeder) lag die Mengenentwicklung ebenfalls stark unter dem Vorjahr. Neben den reduzierten schwedischen und polnischen Diensten fielen zusätzlich sanktionsbedingt die Russland-Mengen aus. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag belief sich auf 18,6 Prozent (im Vorjahr: 19,8 Prozent).
Die internationalen Containerterminals verzeichneten einen starken Rückgang im Umschlagvolumen von 29,1 Prozent auf 231.000 TEU (2022: 326.000 TEU). Ursache hierfür war insbesondere der signifikante Einburch der Ladungsmengen am Container Terminal Odessa (CTO), nachdem dort seit Ende Februar 2022 der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung eingestellt werden musste.
Zudem blieben 2023 im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche Anläufe am Containerterminal TK Estonia als Alternative zu russischen Häfen aus. Der merkliche Anstieg der Umschlagmengen am Multifunktionsterminal HHLA PLT Italy konnte diesen Wegfall nicht kompensieren.
Die Umsatzerlöse des Segments gingen im Berichtszeitraum um 18,0 Prozent auf 708,8 Mio. EUR zurück (2022: 864,2 Mio. EUR). Grund hierfür war neben dem starken Mengenrückgang im Wesentlichen der Rückgang der Verweildauer umzuschlagender Container an den Hamburger Terminals, die sich im Vorjahr als Folge der gestörten Lieferketten steigernd auf die Lagergelderlöse ausgewirkt hatte. Vor diesem Hintergrund reduzierte sich das Betriebsergebnis (EBIT) um 70,0 Prozent auf 47,2 Mio. EUR (2022: 157,3 Mio. EUR). Die EBIT-Marge sank um 11,5 Prozentpunkte auf 6,7 Prozent (im Vorjahr: 18,2 Prozent).
Im Segment Intermodal ging der Containertransport insgesamt um 5,4 Prozent auf 1,6 Mio. TEU (2022: 1,69 Mio. TEU) zurück. Die Bahntransporte verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent auf 1,36 Mio. TEU (2022: 1,41 Mio. TEU). Die Straßentransporte verzeichneten einen Rückgang um 16,9 Prozent auf 226.000 TEU (2022: 285.000 TEU).
Die Umsatzerlöse lagen mit 620,5 Mio. EUR um 4,2 Prozent über dem Vorjahreswert und entwickelten sich damit positiv gegenläufig zur Transportmenge. Hintergrund hierfür war das bereits im Verlauf des Vorjahres gestiegene Niveau der Transporterlöse, das an die gestiegenen Kosten im Leistungseinkauf, insbesondere von Energie, angepasst werden konnte. Positiv auf die Umsatzerlöse wirkte sich zudem der gestiegene Bahnanteil am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 83,2 Prozent auf 85,2 Prozent aus.
Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 23,6 Prozent auf 72,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 95,3 Mio. Euro). Die EBIT-Marge ging um 4,3 Prozentpunkte auf 11,7 Prozent zurück (im Vorjahr: 16,0 Prozent). Ursächlich für die rückläufige EBIT-Entwicklung war im Wesentlichen der Rückgang der Transportmenge. Daneben wirkten sich Tariferhöhungen sowie die Geschäftsausweitung bei den Bahnverkehren belastend aus.
Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die HHLA hat sich 2023 angesichts der extrem schwierigen Rahmenbedingungen für den Welthandel gut behauptet, gerade auch im Vergleich mit den wesentlichen Wettbewerbern. Auch im laufenden Jahr müssen wir in einem unsicheren Marktumfeld agieren. Ungeachtet dessen bauen wir unsere Präsenz als europäischer Logistikkonzern aus und investieren weiterhin in Modernisierungsprojekte mit Schwerpunkt im Hamburger Hafen, unsere europäische Netzwerkerweiterung sowie in die Entwicklung nachhaltiger Logistiklösungen.“
Im Ausblick 2024 wird für den Containerumschlag mit einem deutlichen Anstieg und für den Containertransport mit einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Der Teilkonzern Hafenlogistik plant Investitionen in der Bandbreite zwischen 360 und 410 Mio. EUR. Die Schwerpunkte liegen im Segment Container auf der Kapazitätserweiterung inländischer und ausländischer Terminals sowie im Segment Intermodal auf der Erweiterung der eigenen Transport- und Umschlagkapazitäten.