Im Vorjahr sind an dem von den Ländern Ober- und Niederösterreich gemeinsam betriebenen Ennshafen weniger Güter be- und entladen worden als 2022. Der Gesamtumschlag lag 2023 mit 418.000 Tonnen um 26 Prozent unter dem Wert aus dem Jahr davor. Zurückzuführen ist das auf den Krieg zwischen Russland und der Ukraine, was insbesondere bei den Gütergruppen Getreide und Ölsaaten zu starken Mengenrückgängen geführt hat.
Auch die Wasserverhältnisse auf der Donau spielten eine entscheidende Rolle. So zwangen mehrere Niederwasserperioden zu Leichterungen der Schiffe und damit verringerten Umschlagmengen. Im Vorjahr sind 517 Frachtschiffe in den Ennshafen eingelaufen und haben hier ihre Ladung gelöscht.
Gesunkene Mengen im Versand zu und von den Seehäfen hatte auch der Container Terminal Enns (CTE) im Jahr 2023 zu verzeichnen. Knapp 400.000 TEU wurden 2023 am Gateway-Terminal im Ennshafen umgeschlagen. Das war ein Rückgang um rund 13 Prozent im Vergleich zum Jahr davor.
Positiv ist anzumerken, dass der CTE die direkte Anbindung des oberösterreichischen Zentralraums zu den großen europäischen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Koper und Piräus uneingeschränkt aufrechterhalten konnte. Mit wöchentlich ein bis zwei Transporten wurde zusätzlich der Hafen Rijeka in das Portfolio des CTE aufgenommen.
Aktuell frequentieren den Terminal im Ennshafen jede Woche rund 90 Züge des Kombinierten Verkehrs zu den Seehäfen sowie in Österreich nach Wien, Linz, Salzburg und Graz. Bezogen auf die Abstellflächen für Voll- und Leercontainer lag der Auslastungsgrad des Terminals gegen Jahresende bei 75 Prozent. Die Leercontainersituation gilt als ausreichend und auf gutem Niveau.
Trotz des zurückgegangenen Umschlags plant der CTE im Rahmen eines Förderprojektes des EU-Fonds für Infrastrukturinvestitionen in Verkehrs-, Energie-, Digital- und Telekommunikationsprojekte (CEF) die weitere Verbesserung der Schienenanbindung an den Terminal. In den nächsten Monaten sollen weitere Maßnahmen zur Erschließung des Vor- und Nachlaufs von Containern und Aufliegern forciert werden.
Mehrere Unternehmen im Ennshafen erweiterten 2023 ihre Lager- und Betriebsanlagen und stärken damit den Standort als wichtigen Logistik- und Handelsknotenpunkt in der Region. Zurzeit sind auf dem Areal auf beiden Seiten der Enns 65 Firmen mit rund 2.800 Mitarbeitenden angesiedelt.