Im Überseehafen Rostock wurden im Vorjahr 30,9 Mio. Tonnen Fracht umgeschlagen. Das entspricht einem Plus von 6,5 Prozent bzw. 1,9 Mio. Tonnen im Vergleich zum letzten Umschlagrekord aus dem Jahr 2022.
„Trotz konjunkturbedingter Rückgänge bei Fähr-/RoRo- und erntebedingter Rückgänge bei Getreide konnte der Überseehafen vor allem durch den enormen Zuwachs beim Flüssiggutumschlag erneut ein Rekordergebnis einfahren“, resümiert Rostock Port-Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch. „Besonders erfreulich ist der starke Zuwachs im wertschöpfungsintensiven Stückgutumschlag, bei der Trajektion von Eisenbahnwaggons sowie die positive Entwicklung im neuen Umschlagsegment Automobile.“
Insgesamt gab es im Überseehafen Rostock im vergangenen Jahr 7.461 Anläufe von Fähr- und RoRo-, Tank-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen (2022: 7.800). Davon entfielen 5.657 Anläufe auf Fähr- und RoRo-Schiffe (2022: 5.958).
Der Schüttgutumschlag lag mit insgesamt 5,7 Mio. Tonnen 20 Prozent unter dem sehr guten Vorjahr. Einbußen gab es beim Umschlag von Getreide, Kohle und Baustoffen. Mit einem Jahresergebnis von 2,6 Mio. Tonnen bleibt Getreide die dominierende Schüttgutart im Überseehafen.
Mit 760.000 Tonnen lag der Umschlag von wertschöpfungsintensiven Stückgütern 132.000 Tonnen bzw. 21 Prozent über dem Vorjahr. Insbesondere die Verladung von Windkraftkomponenten, aber auch Krananlagen sowie Großrohren nahm im letzten Jahr zu.
Der Umschlag von rollender Ladung, den Fähr- und RoRo-Gütern, ging konjunkturbedingt dagegen um 1,2 Mio. Tonnen bzw. um sieben Prozent auf 16,5 Mio. Tonnen zurück. Die Zahl der auf den Fähr- und RoRo-Verbindungen von und nach Nordeuropa beförderten Lkw-/Trailer-Einheiten nahm dementsprechend ab: von 579.000 im Jahr 2022 auf 516.000 im vergangenen Jahr, ein Minus von elf Prozent. Der Umschlag von Papier, Zellulose und Spanplatten sank leicht, von 378.000 Tonnen auf 362.000 Tonnen.
Die Beförderung von Eisenbahnwaggons von und nach Trelleborg stieg deutlich von 18.100 im Jahr 2022 auf 26.800 im vergangenen Jahr. Auch der Im- und Export von Neufahrzeugen nahm insbesondere durch die Ansiedlung des Automobillogistikers Autolink zu, von knapp 13.000 auf mehr als 32.000 Fahrzeuge.
Der Ansatz von Rostock Port, die Angebotspalette durch die Ansiedlung eines Hafenterminals für den Automobilumschlag auszuweiten, hat sich als stabilisierend für den Fähr- und RoRo-Verkehr erwiesen. Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Überseehafens Rostock betrug im vergangenen Jahr 53 Prozent.
Allerdings gab es einen Rückgang im kombinierten Ladungsverkehr (KV). Der Terminalbetreiber Rostock Trimodal (RTM) schlug rund 115.000 Einheiten und damit zwölf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum um.
„Nach vielen Wachstumsjahren ist der Rückgang auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld, aber auch auf gestiegene Energie- und Trassenpreise zurückzuführen. Mittel- und langfristig sehen wir einen wachsenden Bedarf an Intermodallösungen und werden die Kapazitäten im Hafen entsprechend weiter ausbauen“, so Gernot Tesch.
Derzeit läuft zum Beispiel ein Projekt, die bestehende Verbindung Bettembourg-Rostock-Le Balou/Barcelona (CFL Multimodal / Stena Line) über Trelleborg-Eskilstuna-Umeå Richtung Nordschweden und weiter mit Wasa Line nach Finnland (Vaasa) zu erweitern. Damit wird für kranbare und nicht kranbare Ladeeinheiten ein umweltfreundliches Transportangebot zwischen Spanien und Nordschweden/Finnland geschaffen,.
Aktuell verkehren wöchentlich 45 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (19) in Italien, Bratislava (6) in der Slowakei, Oradea (2) in Rumänien, Dresden (6), Herne (7) und Halle (1) in Deutschland sowie Bettembourg (4) in Luxemburg.