Vom im Vorjahr gestiegenen Kfz-Absatz hat auch der Hafen Antwerpen-Brügge erkennbar profitiert. 2023 wurden 3,56 Mio. Neuwagen über die Kaimauern bewegt. Das entspricht einem Anstieg von 9,0 Prozent im Vergleich zum Jahr davor.
In anderen Segmenten hingegen verlor der belgische Seehafen an Ladung. So wirkten sich das schwache weltweite Wirtschaftswachstum und die geringere Nachfrage nach Rohstoffen auf die weltweite Nachfrage nach Containertransporten aus. Hier verzeichnete der Hafen Antwerpen-Brügge einen Rückgang um 7,2 Prozent auf 12,5 Mio. TEU.
Beim konventionellen Stückgut ist der Gesamtumschlag im Vergleich zu 2022 um 18,8 Prozent gesunken. Aufgrund des Rückgangs der europäischen Stahlproduktion und der geringeren Nachfrage sank das Aufkommen von Stahl, der wichtigsten Produktgruppe in diesem Segment, um 16,9 Prozent, wobei sich die Exporte (-15,5 Prozent) besser gehalten haben als die Importe (-17,9 Prozent).
Der gesamte Roll-on/Roll-off-Verkehr meldet einen leichten Rückgang um 2,1 Prozent. Der Umschlag von unbegleiteter Ladung (ohne Container) auf RoRo-Schiffen ist ebenfalls leicht gesunken (1,5 Prozent). Mehr als die Hälfte dieses Verkehrs betrifft das Vereinigte Königreich und ist rückläufig (-4,9 Prozent), während der Verkehr nach Irland stark zunimmt (+17,9 Prozent) und der Skandinavien-Verkehr stabil bleibt.
Das Segment Trockenmassengut ist im Vergleich zum Vorjahr um 13,9 Prozent zurückgegangen. Die Nachfrage nach Kohle, die im Jahr 2022 aufgrund der Energiekrise hoch war, ist seitdem stark gesunken. Auch Düngemittel, die bereits im letzten Jahr unter anderem aufgrund der Sanktionen gegen Russland und der gestiegenen Düngemittelpreise rückläufig waren, verzeichneten ein weiteres Minus.
2023 hat der Hafen Antwerpen-Brügge einen gesamten Güterumschlag von 271 Mio. Tonnen erreicht. Im Vorjahresvergleich ist das ein Rückgang um 5,5 Prozent.Für die nächsten zehn Jahre plant der Hafen ein Investitionsprogramm im Wert von 2,9 Mrd. Euro, unter anderem für neue Infrastrukturen wie eine Kaimauer für das Europa-Terminal, ein neues Koordinationszentrum und Restflächen am linken Ufer.